Marktberichte

Brent auf Fünf-Monats-Tief Ölpreis bleibt unter Druck

oil.jpg

(Foto: picture alliance / dpa)

Schwache Konjunkturdaten setzen dem Ölpreis zu. Große Sorge bereitet am Markt die Abschwächung des chinesischen Wachstums. Der Goldpreis bleibt klar unterhalb der Marke von 1600 Dollar pro Feinunze. Dagegen geht es mit dem Kupferpreis etwas aufwärts.

Die Furcht vor einer schwächeren Nachfrage hat den Preis für die richtungsweisende Rohöl-Sorte Brent am Donnerstag erneut belastet. Ein Barrel war mit 105,03 Dollar zeitweise so billig wie zuletzt Ende Dezember. "Der Markt ist bereits sehr besorgt wegen des schwächeren chinesischen Wachstums", sagte Analystin Natalie Robertson von der Australia and New Zealand Bank. Daher schlügen alle Daten, die auf eine Fortsetzung dieses Trends hindeuteten, den Anlegern auf die Stimmung.

Der chinesische Einkaufsmanager-Index ging im Mai auf 48,7 Punkte zurück und lag damit den siebten Monat in Folge unter der magischen Marke von 50 Punkten. Erst ein Wert darüber deutet auf wirtschaftliche Expansion hin. Vor allem die Export-Bestellungen gingen stark zurück. Der entsprechende Index rutschte auf 47,8 Zähler von 50,2 Stellen im Vormonat ab. Die Konjunkturdaten für Europa fielen am Donnerstag ebenfalls enttäuschend aus. Sowohl der europäische Einkaufsmanager-Index als auch der Ifo-Geschäftsklima-Index blieben hinter den Erwartungen zurück.

Der Goldpreis hielt sich nur knapp über seinem Vortagestief. Eine Feinunze kostete 1555,06 Dollar, nachdem sie am Mittwoch zeitweise rund 20 Dollar billiger zu haben war. "Die Kunden sind derzeit nicht allzu stark an einem Eintritt in den Markt interessiert", sagte ein Börsianer. "Sie befürchten, dass Griechenland aus der Euro-Zone ausscheidet und der fallende Euro das Gold mitreißt." Ein steigender Dollar-Kurs macht das Edelmetall für Investoren außerhalb der USA unattraktiver.

Ein weiterer deutlicher Kursverfall sei aber nicht zu befürchten, betonte Analyst Li Ning von Shanghai Cifco Futures. "Wenn der Preis unter 1530 Dollar fällt, werden Anleger und vielleicht sogar Notenbanken Rücksetzer für Käufe nutzen."

Einige Anleger nutzen die Gelegenheit zum Einstieg bei Kupfer. Eine Tonne verteuerte sich um 0,7 Prozent auf 7582,50 Dollar, nachdem sie wegen der Spekulationen um einen Euro-Austritt Griechenlands zeitweise auf ein Viereinhalb-Monats-Tief von 7503 Dollar gefallen war.

"Der Kupferpreis ist in den vergangenen Wochen ziemlich stark gefallen", sagte Volkswirtin Alexandra Knight von der National Australia Bank. Offenbar betrachteten einige Anleger den Kursverfall von knapp 1000 Dollar seit Monatsbeginn als überzogen. "Ich gehe davon aus, dass Griechenland in der Euro-Zone bleiben wird", betonte Knight. "Es gibt große Widerstände gegen einen Austritt."

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen