Nervöse Aktienmärkte wirken nach Ölpreis fällt deutlich
13.10.2011, 19:50 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Angst, dass der Konjunkturlokomotive China der Dampf ausgeht, lastet auf den Rohstoffmärkten. Hinzu kommt die Nervosität der Anleger an den Aktienmärkten. Das Resultat: Der Ölpreis fällt deutlich.
Die Ölpreise haben am Donnerstag im Fahrwasser unfreundlicher Aktienmärkte stark nachgegeben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur November-Lieferung 110,07 Dollar und damit 1,34 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) sank um 1,69 Dollar auf 83,88 Dollar.
Händler machten vor allem die schwachen Aktienmärkte für den deutlichen Rückgang verantwortlich. Am Vortag hatten die Ölpreise im Einklang mit starken Gewinnen an den Börsen noch ein Drei-Wochen-Hoch erreicht.
Opec-Preis steigt
Der nervöse Handel erklärt sich Experten zufolge vor allem durch die Staatsschuldenkrise im Euro-Raum. Diese sei derzeit das alles überlagernde Thema. Die zunehmenden Lagerbestände in den USA hätten die Ölpreise kaum bewegt. Das US-Energieministerium hatte für die vergangene Woche einen Anstieg um 1,3 Millionen Barrel auf 337,6 Millionen Barrel gemeldet.
Unterdessen ist der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) weiter gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel (159 Liter) im Durchschnitt 107,68 Dollar. Am Dienstag hatte er noch 105,61 Dollar gekostet. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells.
Kupferpreis fällt
Bei Kupfer spielt China eine Rolle: Neben technischen Faktoren belasteten auch Spekulationen auf hohe chinesische Kupfervorräte den Kupferpreis. Eine Tonne verbilligte sich um 1,5 Prozent auf 7410 Dollar.
Händler erklärten, bei 7500 Dollar sei ein starker charttechnischer Widerstand. Nachdem der Preis diesen nicht habe überwinden können, hätten viele Anleger verkauft.
Analysten zeigten sich wenig beeindruckt von den China-Gerüchten: "Das ist für mich keine Überraschung, da Anfang dieses Jahres die Importe ja auch niedrig waren. Außerdem deutet alles darauf hin, dass China seither die Vorräte angezapft hat", erklärte Analyst Zaho Kai von Jinrui Futures in Shanghai. "Ich glaube, wir haben nur noch 40 Prozent davon übrig."
Quelle: ntv.de, rts/dpa