Fast 100 Dollar je Fass Ölpreis kocht hoch
13.01.2011, 14:28 UhrDas hohe Anlegerintresse lässt den Preis für die Ölsorte Brent in Richtung 100-Dollar-Marke marschieren. Händler machen Umschichtungen von Investoren für die Rally verantwortlich. Am Freitag könnte es damit vorbei sein.
Der Preis für die Nordsee-Ölsorte Brent ist weiter Richtung 100 Dollar pro Barrel vorgerückt. Ein Fass (159 Liter) wurde mit einem Aufschlag von 0,2 Prozent bei 98,33 Dollar gehandelt. Am Vortag hatte der Preis mit 98,66 Dollar den höchsten Stand seit 27 Monaten erreicht.
Dagegen verbilligte sich die US-Sorte WTI leicht um 0,1 Prozent auf 91,81 Dollar je Barrel. Analysten machen für den Aufwärtstrend bei Brent charttechnische Faktoren und die Umschichtung von Investitionen verantwortlich. Einige rechnen damit, dass die Rally am Freitag vorbei sein könnte, wenn der aktuelle Terminkontrakt ausläuft. Andere warnten jedoch vor einer weiteren Aufwärtsbewegung, die die Erholung der Weltwirtschaft bremsen könnte, wenn die Opec-Staaten dem Markt nicht mehr Öl zukommen lassen.
Goldpreis fällt
Einige glatt gelaufene Auktionen von Ländern am Rande der Euro-Zone drückten dagegen den Goldpreis. Das Edelmetall verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 1379,06 Dollar je Feinunze. Das als sicherer Anlagehafen geltende Gold verlor etwas an Attraktivität, nachdem Spanien und Italien neue Staatsanleihen ohne Probleme am Markt platzieren konnten. Händlern zufolge dürfte die weiterhin hohe Nachfrage den Goldpreis aber relativ stabil halten. In Euro gerechnet sank der Goldpreis ebenfalls um 0,6 Prozent auf 1049,56 Euro je Feinunze.
Kupfer unter Druck
Die Sorge um eine geringere Nachfrage aus China lastete auf dem Kupferpreis. Der Preis für das Industriemetall verringerte sich in London um ein Prozent auf 9590,50 Dollar je Tonne. Damit entfernte sich der Kurs weiter von seinem Anfang Januar erreichten Hoch von 9754 Dollar pro Tonne. Viele Anleger rechneten mit geringeren Bautätigkeiten in China, da in der Volksrepublik die Ferien zum Neujahrsfest beginnen. Zudem belasteten die Sorgen, dass der weltgrößte Kupfer-Konsument seine Geldpolitik weiter straffen und so Investitionen abwürgen könnte.
Spekulationen bei Soja und Mais
Spekulationen auf einen Angebotsengpass trieben derweil die Preise für Sojabohnen und Mais jeweils auf den höchsten Stand seit rund zweieinhalb Jahren. Als Auslöser nannten Börsianer unter anderem eine überraschend niedrige Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums zu den US-Reserven dieser beiden Lebens- und Futtermittel. Darüber hinaus bedrohte Trockenheit die Ernten in Argentinien. Soja verteuerte sich um ein Prozent auf 14,2225 und Mais um 1,7 Prozent auf 6,42 Dollar je Scheffel.
Das rückläufige weltweite Angebot ziehe spekulativ orientierte Anleger an, sagte Analyst Adam Davis von Merricks Capital. Dadurch müsse mit neuen Höchstständen bei den Preisen gerechnet werden. Im Schlepptau von Soja und Mais verteuerte sich Weizen um bis zu 1,6 Prozent auf 7,825 Dollar je Scheffel.
Quelle: ntv.de, rts/dpa