Lagerbestände sinken überraschend stark Ölpreis nimmt Fahrt auf
15.08.2012, 17:21 Uhr
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Überraschend stark gesunkene US-Lagerbestände lassen am Ölmarkt keine Entspannung aufkommen. Derweil bestimmt das Glaskugellesen über die konjunkturelle Entwicklung der Weltwirtschaft das Geschehen an den Märkten für Edel- und Industriemetalle.
Ein unerwartet starker Rückgang der US-Lagerbestände für Rohöl treibt den Preis des schwarzen Goldes deutlich nach oben. Ein Fass der US-Sorte WTI zur Lieferung im September notierte mit 93,41 US-Dollar quasi unverändert, nachdem der Kurs zuvor bis auf 92,68 US-Dollar gesunken war. Der vergleichbare Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent stieg um 0,7 Prozent auf 112,91 US-Dollar.
Die Rohöllagerbestände sanken nach Angaben des Energieministeriums in der vergangenen Woche um 3,699 Mio. Barrel auf 366,158 Mio. Barrel, erwartet wurde lediglich ein rund halb so starker Rückgang.
Im Vorfeld der Lagerdaten hatten sich die Ölpreise zunächst abgekühlt. Dafür sorgten auch US-Öllagerbestände des American Petroleum Institute, die am Vorabend statt eines Rückgangs sogar keinen Anstieg der Lagerbestände indiziert hatten. Darüber hinaus wurden Aussagen des US-Verteidigungsministers Leon Panetta herangezogen, wonach Israel noch nicht über einen möglichen Militärschlag gegen iranische Atomanlagen entschieden habe, über die seit Tagen heftig spekuliert wird.
Beim Goldpreis macht sich dagegen die wieder aufkeimende Hoffnung auf ein weiteres Anleihe-Aufkaufprogramm der US-Notenbank Fed bemerkbar. Der Preis für eine Feinunze legte 0,4 Prozent auf 1604 US-Dollar zu, nachdem der Preis im Handelsverlauf zuvor bis auf 1590 US-Dollar gefallen war. "Der überraschend schwache Empire-State-Index ist enttäuschend und zeigt, dass die Stimmung in der US-Industrie weiterhin angespannt ist", kommentierte Helaba-Analyst Ulrich Wortberg das Geschehen. An den Aktienmärkten hatten zuvor Spekulationen die Runde gemacht, dass die Chance auf Stützungskäufe durch die Fed durch jüngst robuste Konjunkturdaten weniger wahrscheinlich geworden sein könnten.
Die Furcht vor einer schwächeren Nachfrage lastete dagegen auf dem Kupferpreis. Das Industriemetall verbilligte sich um 0,3 Prozent auf 7397 US-Dollar je Tonne.
Quelle: ntv.de, nne/rts