Edle Metalle gefragt Ölpreis schwächelt
11.05.2011, 12:45 UhrDer Ölpreis legt trotz einer starken Energienachfrage aus China den Rückwärtsgang ein. Die anhaltende Sorge vor Inflation treibt hingegen Investoren wieder in Edelmetalle.
Die Aussichten auf eine Abkühlung der Wachstumslokomotive China hat den Ölpreis am Mittwoch leicht belastet. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der führenden US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juni sank auf 103,34 US-Dollar, nachdem in der Tagesspitze bis zu 104,60 Dollar fällig wurden. Am Vorabend war der Kontrakt mit 103,88 Dollar aus dem Handel gegangen. Der vergleichbare Future der Nordseesorte Brent notierte am Mittag bei 117,05 US-Dollar nach einem Tageshoch bei 117,88 US-Dollar und einem Vortagesschluss bei 117,24 Dollar.
Die chinesische Nachfrage nach Öl hatte sich zuletzt zwar um 8,8 Prozent erhöht, doch die Industrie des Landes steigerte ihren Ausstoß im April um 13,4 Prozent und legte damit eine etwas langsamere Gangart an den Tag als im März, als ein Plus von 14,8 Prozent erreicht wurde.
Die Furcht vor einer anziehenden Inflation schürte hingegen die Edelmetall-Nachfrage. Gold verteuerte sich um 0,7 Prozent auf 1526,30 Dollar je Feinunze. Silber, das in den vergangenen Wochen drastisch an Wert eingebüßt hatte, legte in der Spitze sogar 2,7 Prozent auf 39,48 Dollar zu. "Viele Anleger nutzen Kursrücksetzer zum Einstieg, da die alten Probleme nach wie vor ungelöst sind", sagte Darren Heathcote, Chef-Händler von Investec Australia. Die Inflation in China ging im April weniger stark zurück als erhofft. In Deutschland war die Teuerung so stark wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr.
Kaffee-Flash ohne Ende
Angesicht der schwierigen Versorgungslage hielt der Höhenflug beim Kaffeepreis an. Der Terminkontrakt auf die Sorte Arabica verbilligte sich zwar am Mittwoch aufgrund von Gewinnmitnahmen um 0,4 Prozent auf 2,8135 Dollar je Pfund. Damit blieb er aber in Reichweite seines Anfang des Monats markierten 34-Jahres-Hochs von 3,089 Dollar.
Der in London gehandelte Future auf die Kaffee-Sorte Robusta gab 0,9 Prozent auf 2562 Dollar je Tonne nach. Börsianern zufolge werde der Kontrakt aber bald Kurs auf sein Drei-Jahres-Hoch vom März nehmen. Heftige Regenfälle auf der Insel Sumatra beeinträchtigen die Reifung der Kaffee-Bohnen und erschweren die Ernte. Der Chef des indonesischen Kaffee-Export-Verbandes Suyanto Husein, sagte für die Saison 2010/2011 einen Rückgang der Ernte um bis zu 20 Prozent voraus. Indonesien ist der weltweit zweitgrößte Kaffee-Produzent.
Quelle: ntv.de, nne/rts