Metalle teurer Ölpreis über 99 Dollar
26.11.2007, 13:51 UhrEin drohender Kälteeinbruch im Nordosten der USA hat am Montag den Preis für Rohöl weiter in die Höhe getrieben. Das Fass (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich gegenüber Freitag zeitweise um fast einen Dollar auf mehr als 99 US-Dollar. Der Preis für ein Fass Nordseeöl der Sorte Brent stieg um bis zu 0,8 Prozent auf ein Rekordniveau von 95,56 US-Dollar. "Wir sollten in dieser Woche einen Angriff auf die 100-Dollar-Marke sehen", sagte ein Händler. Im Nordosten der USA werden in den nächsten sechs bis zehn Tagen für die Jahreszeit ungewöhnlich niedrige Temperaturen erwartet.
Die Preise für beide Ölsorten gaben bis zum Nachmittag aber wieder nach. Händler verwiesen darauf, dass in der Opec über eine Anhebung der Förderquoten diskutiert wird. Einige Länder hielten eine Erhöhung für richtig, andere sähen dafür keinen Anlass, sagte der iranische Ölminister Gholamhossein Nozari am Wochenende. Zuletzt hatte das Ölkartell im September die Förderquote angehoben, ohne aber den Ölpreis damit dauerhaft zu drücken. "Die Frage ist: Wohin geht der Dollar, und werden wir aus den USA mit Beginn des Winters eine höhere Nachfrage haben", sagte ein Öl-Analyst in Sydney. Der Dollar notierte am Montag gegenüber dem Euro in etwa auf dem Niveau vom Freitag.
Der niedrige Dollar-Kurs treibt die Anleger verstärkt ins Gold, das als sichere Anlage dient. Eine Feinunze verteuerte sich am Terminmarkt um mehr als ein Prozent auf 836,70 US-Dollar. "Der Dollar ist schwach, und das bedeutet generell, dass die Metallpreise steigen", sagte Dan Smith, Analyst von Standard Chartered. Die Aussicht auf eine anhaltend hohe Nachfrage aus China trieb die Preise für die Industriemetalle zusätzlich in die Höhe. "Wir stehen vor einer Phase vermutlich von mehreren Jahrzehnten, in der der globale Konsum von dem meisten, das wir produzieren, auf einem höheren Niveau sein wird als in den vergangenen Jahrzehnten", erklärte der Chef des Bergbaukonzerns Rio Tinto, Tom Albanese. Roger Agnelli, Chef der brasilianischen Bergbaugesellschaft CVRD, blies ins gleiche Horn. Die Nachfrage aus China werde das Angebot auf Jahre hinaus übersteigen. CVRD ist der größte Eisenerz- und Nickelproduzent der Welt.
Der Kupferpreis zog an den Terminmärkten um 65 Dollar auf 6765 US-Dollar je Tonne an. Auch die Terminkontrakte auf Zink und Blei legten deutlich zu.
Quelle: ntv.de