Schwacher Dollar hilft Metallen Ölpreis unter 70 Dollar
05.10.2009, 13:45 UhrZunehmende Zweifel an einer baldigen und kräftigen Erholung der Weltwirtschaft haben einige Anleger am Montag zum Rückzug aus dem Rohöl-Markt bewegt. Der Goldpreis konnte dagegen wieder zulegen.
Zunehmende Zweifel an einer baldigen und kräftigen Erholung der Weltwirtschaft haben einige Anleger am Montag zum Rückzug aus dem Rohöl-Markt bewegt. Ein Barrel (159 Liter) Öl der US-Sorte WTI kostete mit 69,24 Dollar ein Prozent weniger als am Freitag. Brent-Öl verbilligte sich um 1,1 Prozent auf 67,30 Dollar.
Angesichts der zuletzt schwachen US-Konjunkturdaten müsse mit weiteren Preisrückgängen gerechnet werden, sagte Analyst Edward Meir des Brokerhauses MF Global. Zudem zeichne sich im Atomstreit mit Iran Entspannung ab. Dieser Konflikt und die möglichen Auswirkungen bei einer Eskalation hatten den Ölpreis in der Vergangenheit häufig in die Höhe getrieben.
Dank eines schwachen Dollar baute Gold seine Freitagsgewinne aus und verteuerte sich auf 1004 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Zusätzliche Unterstützung erhalte das Edelmetall von der Skepsis vieler Investoren über die Nachhaltigkeit der jüngsten Aktienmarktrally, betonte Mitsubishi-Metallstratege Tom Kendall. Eine Abwertung der US-Währung verbilligt Gold für Anleger außerhalb der USA. Es gilt außerdem als sicherer Anlagehafen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und als Schutz von Inflation.
Auch der Kupfer-Preis profitierte von der Dollar-Schwäche und erholte sich auf 5889 Dollar je Tonne. Der Abwärtstrend sei damit aber nicht durchbrochen, betonte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. "Wir bleiben insbesondere angesichts der nach wie vor steigenden Lagerbestände besorgt. Da vor allem die Spekulation auf eine Konjunkturerholung und die positive Stimmung am Markt für den Preisanstieg bei den Metallen ausschlaggebend waren, dürfte der Stimmungswechsel eine Preiskorrektur begünstigen."
Bei den Agrar-Rohstoffen gaben die Ernteaussichten die Richtung bei den Preisen vor. Drohende Ausfälle in Brasilien wegen starken Regens sorgten für steigende Zucker-Notierungen. Weißer Zucker verteuerte sich um 1,6 Prozent auf 599,20 Pfund Sterling je Tonne. Rohzucker kostete 23,3 US-Cents je Pfund, 0,4 Prozent mehr als am Freitag.
Angesichts des guten Wetters in den USA erwarteten Investoren dort Rekord-Ernten bei Sojabohnen und Mais. Entsprechend verbilligten sich diese Nahrungs- und Futtermittel. Ein Scheffel Sojabohnen kostete zeitweise 8,79 Dollar, so wenig wie seit Mitte März nicht mehr. Der Terminkontrakt auf Weizen gab bis zu zwei Prozent auf ein Zwei-Wochen-Tief von 3,275 Dollar nach.
Quelle: ntv.de, rts