Marktberichte

Opec kürzt Ölpreis zieht an

Nach der Entscheidung der Opec für eine Reduzierung ihrer Förderquoten ist der Ölpreis wieder über die 100-Dollar-Marke gestiegen. Am Mittwochvormittag kostete das Barrel (159 Liter) US-Leichtöl WTI 103,51 Dollar und damit 0,2 Prozent mehr als am Vorabend.

Der Preis für Brent stieg um 0,5 Prozent auf 100,80 US-Dollar. Vor Bekanntgabe der Opec-Entscheidung war der Preis für Brent-Öl zum ersten Mal seit Anfang April unter 100 US-Dollar gesunken.

Die Mitglieder des Ölkartells hatten sich in der Nacht nach langen Verhandlungen auf eine Fördermenge von 28,8 Mio. Barrel pro Tag geeinigt, eine Verringerung von gut einer halben Million Barrel. Analysten hatten mit gleichbleibenden Quoten gerechnet. "Das zeigt, dass die Opec keine Angst davor hat, ein Preisniveau von 100 US-Dollar zu verteidigen", sagte ein Händler. "Ich glaube aber nicht, dass das den Abwärtstrend am Ölmarkt wirklich stoppen kann", sagte ein anderer Marktteilnehmer. "Es werden wieder die rückläufige Nachfrage und Sorgen um die Entwicklung der Weltwirtschaft in den Vordergrund rücken."

Diese Einschätzung wurde von dem monatlichen Bericht der internationalen Energieagentur (IEA) untermauert: Aufgrund der schlechteren wirtschaftlichen Lage und der hohen Preise werde die Nachfrage 2008 um 100.000 Barrel pro Tag weniger wachsen als zunächst erwartet, teilte die Organisation mit. 2009 werde die Nachfrage um 890.000 Barrel pro Tag steigen und damit um 40.000 Barrel weniger als zunächst vorhergesagt.

Daneben warteten die Marktteilnehmer gespannt auf die wöchentlichen Lagerbestandsdaten aus den USA. Zudem sorgt "Ike" weiter für Unsicherheit: Der Wirbelsturm zieht nach seinem Weg über Kuba nun wieder Richtung USA. Voraussagen zufolge wird er an der Küste von Texas auf Land treffen.

Gold wurde wieder billiger: Die Feinunze kostete 773,95 US-Dollar und notierte damit 0,4 Prozent niedriger. Händlern zufolge ziehen sich Fonds zurück aus dem Rohstoffmarkt und drücken damit die Kurse. Doch der leichte Anstieg des Ölpreises sorge dafür, dass Gold nicht stärker unter Druck gerate, sagten Händler. Der Kupferpreis sank angesichts neuer Meldungen über hohe Lagerbestände um 1,1 Prozent auf 6770 US-Dollar je Tonne.

Noch deutlicher fiel das Minus bei Platin und Palladium aus: Der Preis für die beiden Edelmetalle fiel um mehr als zwei Prozent. Belastend wirkten Nachrichten aus China, wo die Pkw-Verkäufe erstmals seit drei Jahren zurückgegangen sind, kommentierte Rohstoff-Analyst Eugen Weinberg von der Commerzbank die Abschläge. Die Automobilindustrie ist sowohl bei Platin als auch bei Palladium der wichtigste Nachfrager. Der starke Preisrückgang könnte nun auch dazu führen, dass Finanzinvestoren weiter Positionen abbauen, prognostizierte der Experte.

Quelle: ntv.de

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