Banger Blick nach China Ölpreise fallen
26.01.2010, 14:05 UhrAn den Rohstoffmärkten ist China das dominierende Gesprächsthema. Sorge um das dortige Konjunkturwachstum drücken die Rohstoffpreise.
Die Rohstoffpreise sind am Dienstag unter Druck geraten. Wichtigstes Gesprächsthema der Investoren war Händlern zufolge die Anweisung Chinas an die dortigen Banken, ihre Kapitalreserven ab Dienstag zu erhöhen. Anleger gehen davon aus, dass die Maßnahmen auch die Rohstoffnachfrage drosseln - die von der Volksrepublik gewünschte Reduzierung der Kreditvergabe soll ein Überhitzen der Wirtschaft verhindern.
US-Öl der Sorte WTI verbilligte sich um 75 Cent auf 74,51 Dollar. Die Nordseesorte Brent kostete 73,05 Dollar und damit 60 Cent weniger. Auch die Preise der Industriemetalle gerieten unter Druck: Kupfer wurde zu 7353 Dollar gehandelt und damit um 112 Dollar günstiger als im späten Vortagesgeschäft. Zink verbilligte sich um sieben auf 2308 Dollar je Tonne. Auch die Kurse an den Aktienmärkten rutschten rund um den Globus ab.
Neue Impulse für den Ölhandel dürften die nach Handelsschluss zur Veröffentlichung anstehenden US-Lagerdaten geben. Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg warnte allerdings, dass diese Daten wegen des Nebels im Houston Ship Channel verzerrt sein könnten. "Dadurch konnten in der vergangenen Woche knapp 30 Tankschiffe nicht rechtzeitig entladen werden, was sich in niedrigeren Ölimporten und somit auch Lagerbeständen niederschlagen könnte", erklärte Weinberg. "Wichtiger ist es daher, auf die Auslastung der Raffinerien zu achten. Diese soll auf den niedrigsten Stand seit 25 Jahren fallen, wenn man von hurrikanbedingten Verzerrungen absieht."
Am Goldmarkt blieben Investoren zurückhaltend. Händler verwiesen auf den stärkeren Dollar, der einige Anleger in die US-Währung umschichten lasse. Die Feinunze des Edelmetalls wurde zu 1090 (Vortagesschluss: 1097) Dollar gehandelt. Den Händlern zufolge waren Investoren vor der Fed-Zinsentscheidung und der Rede von US-Präsident Barack Obama zur Lage der Nation am Mittwoch unsicher. Von der Fed erwarten sich Investoren weitere Signale, wie der Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik bewerkstelligt werden soll. Obama will in Grundzügen erläutern, wie die Rekordverschuldung der USA abgebaut werden soll.
Die Kupfer-Preise fielen um mehr als ein Prozent. Die Tonne des Industriemetalls verbilligte sich auf 7346 Dollar von 7465 Dollar im späten Vortagesgeschäft. Händler verwiesen auf schwächere Aktienmärkte und die Unsicherheit über die globalen konjunkturellen Perspektiven. Vor allem die zunehmend straffere Geldpolitik Chinas stimme Investoren nervös. Das Land gilt als globale Konjunkturlokomotive.
Quelle: ntv.de, rts