Marktberichte

Lagerdaten im Fokus Ölpreise geben nach

Ein Tanker im Hafen der japanischen Stadt Kawasaki.

Ein Tanker im Hafen der japanischen Stadt Kawasaki.

(Foto: AP)

Zu Wochenbeginn verbilligt sich Öl etwas. Dabei sinkt der Preis für Norseeöl weniger stark als der Preis für die amerikanische Referenzsorte. Neue Impulse könnten am Nachmittag kommen.

Spekulationen auf ein hohes Angebot an Öl in den USA haben die Ölpreise belastet. Vor allem US-Leichtöl der Sorte WTI geriet unter Druck und verlor in der Spitze 0,9 Prozent auf 99,93 Dollar je Fass (159 Liter). Damit notierte der Kontrakt so niedrig wie zuletzt Anfang Juli dieses Jahres. Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich dagegen nur um 0,3 Prozent auf 109,58 Dollar.

Das Energieministerium in Washington wird am Nachmittag seine Erhebungen über die Ölbestände für die zweite Oktoberwoche bekanntgeben. Die wöchentlichen Daten waren vorige Woche wegen der inzwischen beendeten Schließung der Bundesbehörden im Zuge des US-Haushaltsstreits ausgefallen. "Der Markt erwartet einen Anstieg der Rohölbestände um 2,9 Millionen Barrel", schrieben die Analysten der Commerzbank. Der Branchenverband API habe in der vergangenen Woche einen mehr als doppelt so starken Lageraufbau ausgewiesen, so dass die Bestände auch höher sein könnten, fügten die Analysten hinzu.

Bei den Industriemetallen griffen Anleger zum Wochenbeginn nur sehr vorsichtig zu und bei den Edelmetallen fast gar nicht. Viele wollten die im Wochenverlauf anstehenden Konjunkturdaten aus den USA abwarten, um sich ein besseres Bild von der US-Wirtschaft und damit der künftigen Geldpolitik der Fed zu machen, hieß es. Eine Reihe von Daten waren in den vergangenen Wochen wegen der inzwischen beendeten Schließung von US-Bundesbehörden im Zuge des Haushaltsstreits verschoben worden.

Anleger erwarten überwiegend, dass die Fed vorläufig noch nicht mit dem Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik beginnen wird. Daher behauptete sich der Goldpreis über der Marke von 1300 Dollar. Eine Feinunze kostete am frühen Nachmittag mit 1315,65 Dollar etwa so viel wie am Freitag. Der Kupferkontrakt an der Londoner Börse notierte mit 7250 Dollar je Tonne leicht im Plus. Die Preise für Aluminium zogen um 0,5 Prozent, für Nickel um ein Prozent an.

Zuckerpreise pendeln sich ein

Unterdessen stabilisierten sich die Zuckerpreise, nachdem am Freitag fast 180.000 Tonnen Zucker im brasilianischen Verladehafen Santos zerstört worden waren. Der an der US-Rohstoffbörse ICE gehandelte Rohzucker-Kontrakt zur Lieferung im März 2014 notierte mit 19,50 US-Cents je Pfund kaum verändert zum Freitagabend. Zuvor war der Preis zeitweise um rund sechs Prozent auf ein Ein-Jahres-Hoch von 20,16 US-Cent gestiegen. Das Feuer hatte den weltweit größten Zuckerhändler Copersucar lahmgelegt. Raffinierter Zucker in London kostete mit 513,4 Dollar je Tonne 0,1 Prozent weniger als am Freitag.

Die Analysten der Commerzbank führten die heftige Preisreaktion vom Freitag auch auf Deckungskäufe zurück. "Denn die durch den Brand verloren gegangene Menge entspricht lediglich etwa 0,5 Prozent der jährlichen brasilianischen Zuckerproduktion beziehungsweise zehn Prozent der monatlichen brasilianischen Zuckerexporte." Angesichts eines erwarteten globalen Angebotsüberschusses von 4,5 Millionen Tonnen dürften diese Verluste zu verkraften sein. "Wir erachten zwar die Preisreaktion vom Freitag als übertrieben. Die Preise dürften sich dennoch auf einem höheren Niveau einpendeln", fügten die Analysten hinzu.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen