Marktberichte

Boxenstopp bei Gold Ölpreise geben nach

Die Ölpreise kommen wegen der erwarteten schwächeren Nachfrage in den USA zurück. Trotz der eher trüben Marktstimmung fliehen die Anleger nicht in die als sicher geltenden Gold-Anlagen. Das Edelmetall setzt seine Konsolidierungsphase fort und handelt bei knapp über 1231 Dollar je Feinunze.

Die erste 20-Euro-Goldmünze der neuen Serie "Deutscher Wald" wurde Mittwoch im Garten der Wald-Oberschule in Berlin Westend vorgestellt.

Die erste 20-Euro-Goldmünze der neuen Serie "Deutscher Wald" wurde Mittwoch im Garten der Wald-Oberschule in Berlin Westend vorgestellt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Erwartung einer schwächeren Nachfrage in den USA hat den Ölpreis gedrückt. Analysten verwiesen auf zuletzt gestiegene US-Rohöllagerbestände sowie enttäuschende Daten vom US-Immobilienmarkt. Das Fass US-Öl der Sorte WTI verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 76,03 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent wurde mit 75,99 Dollar ebenfalls 0,4 Prozent tiefer gehandelt.

"Die Aussicht auf eine langanhaltend sehr lockere Geldpolitik der Fed und der etwas schwächere Dollar können offensichtlich nicht die Angst vor der Nachfrageschwäche beim größten Ölverbraucher der Welt, den USA, wettmachen", hieß es in einem Marktkommentar der Commerzbank. Die US-Notenbank (Fed) hatte am Mittwochabend signalisiert, dass der Leitzins noch längere Zeit außerordentlich niedrig bleiben werde. Dies schlug sich am Ölmarkt aber kaum nieder, die Anleger hielten sich mit Engagements zurück. Zur Verunsicherung trugen auch Kursverluste an den Aktienmärkten und wieder aufkommende Zweifel von Investoren an der Zahlungsfähigkeit Griechenlands bei.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist weiter gesunken. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Mittwoch im Durchschnitt 74,08 US-Dollar. Das waren 1,03 Dollar weniger als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. 

Konsolidierung bei Gold

Der Goldpreis profitierte nicht durch den etwas schwächeren US-Dollar und das Bekenntnis der Fed, die Zinsen langfristig auf dem aktuell sehr niedrigen Niveau beizubehalten. Der Preis für das Edelmetall gab um 0,3 Prozent auf 1231,70 Dollar nach. Händler werteten dies als Ausdruck einer Marktberuhigung, nachdem der Goldpreis am Montag auf ein Rekordhoch von 1264,90 Dollar geklettert war. Analyst Tetsu Emori von der Fondsgesellschaft Astmax geht davon aus, dass der Preis künftig weiter von anhaltenden Ängsten vor einer Konjunkturabschwächung gestützt werde.

Analysten der Commerzbank verwiesen auf eine Ankündigung des staatlichen australischen Forschungsinstituts Abare, wonach die dortige Goldproduktion auf dem Kontinent im Fiskaljahr bis Ende Juni 2010 um 10,0 Prozent gegenüber Vorjahr auf 239 Tonnen steigen soll. Für das Fiskaljahr 2011 wird mit einer weiteren Zunahme um 13 Prozent auf 269 Tonnen gerechnet, womit das Land seine Position als weltweit zweitgrößter Goldproduzent hinter China festigt. Aber diese Ankündigung wirkte sich nicht groß auf den Goldpreis aus. Gold verhält sich derzeit weniger als Rohstoff, der von der physischen Angebots-/Nachfragesituation abhängt, sondern vielmehr als eine Währung, die von den Finanzmarktteilnehmern bestimmt wird.

Die Preise von Industriemetallen legten etwas zu. Händler verwiesen auf den kräftigen Rückgang der Kupfer-Lagerbestände der Londoner Metallbörse LME. Die Tonne Kupfer wurde ein Prozent teurer mit 6578 Dollar gehandelt.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa/rts

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