Marktberichte

Engpässe beim Erz-Nachschub Ölpreise hoffen auf die EZB

Rostrotes Eisenerz aus dem Boden Australiens im Schüttgut-Terminal von Tianjin.

Rostrotes Eisenerz aus dem Boden Australiens im Schüttgut-Terminal von Tianjin.

(Foto: REUTERS)

Gebannt warten Rohstoffexperten auf die Konjunktur-Kommentare der Währungshüter in Frankfurt und London. In China wachsen unterdessen vor dem Neujahrsfest die Sorgen um die Nachschub-Kapazitäten für Eisenerz aus Australien und Brasilien.

Die Ölpreise sind leicht gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur März-Lieferung kosten im europäischen Vormittagshandel 117,29 US-Dollar. Das waren 56 Cent mehr als zur Wochenmitte. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zieht leicht um 14 Cent auf 96,76 Dollar.

Nach einem sehr schwankungsanfälligen Handel hatten die Ölpreise am Vortag leicht im Plus geschlossen. Unter Händlern gilt die Tendenz der Aktienmärkte derzeit als treibender Faktor.

Je weiter der Tag voranschreitet, desto stärker rücken die Notenbanken in den Vordergrund: Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of England werden am späten Vormittag ihre neuen Entscheidungen bekannt geben. Besonders im Rampenlicht steht zudem der künftige Chef der britischen Notenbank, Mark Carney, der in London dem Finanzausschuss Rede und Antwort stehen muss.

Am Markt für Industriemetalle geht es vor dem Hintergrund ganz anderer Einflüsse nach oben: Die ungelösten Nachschub-Probleme treiben nach Einschätzung von Analysten in China den Preis für Eisenerz. Eine Tonne des Stahl-Rohstoffs notierte 0,6 Prozent fester bei 155,10 Dollar je Tonne, teilte der Datenanbieter Steel Index mit. Der an der Börse Shanghai gehandelte Stahl-Future gewann 0,2 Prozent auf 4124 Yuan (662 Dollar) je Tonne.

Schwimmende Nachschubkette

Viele Hütten hätten angesichts des nahenden Neujahrsfestes in China ihre Orders bereits zurückgefahren, sagte ein Börsianer. Da es aber noch immer zu geringe Kapazitäten zum Transport von Eisenerz aus den wichtigsten Förderländern Australien und Brasilien gebe, müsse nach den Feiertagen mit weiter steigenden Preisen gerechnet werden.

Die Hoffnung der Anleger auf eine anziehende Nachfrage hält unterdessen die Preise für Platin und Palladium hoch. Die beiden Edelmetalle hielten sich mit 1736,50 und 763,50 Dollar je Feinunze jeweils in Reichweite ihrer Mehrmonats-Hochs der vergangenen Tage.

"Die Konjunkturaussichten sind besser, als die meisten von uns erwartet haben", sagte Analystin Joyce Liu von Phillip Futures mit Blick auf die jüngste Serie ermutigender Konjunkturdaten. Platin und Palladium werden wegen ihrer Verwendung bei der Herstellung von Auto-Katalysatoren eher als Industrie- denn als klassische Edelmetalle wie Gold und Silber betrachtet. Deren Preise blieben mit 1675,50 beziehungsweise 31,78 Dollar je Feinunze fast unverändert.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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