Marktberichte

Reaktion auf Ratinggerücht Ölpreise sinken

"Ölhändler preisen inzwischen eine 20-prozentige Chance eines militärischen Konflikts mit dem Iran ein", so ein Experte.

"Ölhändler preisen inzwischen eine 20-prozentige Chance eines militärischen Konflikts mit dem Iran ein", so ein Experte.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die angebliche S&P-Drohung einer Herabstufung Deutschlands und anderer "AAA"-Staaten wirkt sich auch auf den Ölmarkt aus. Mit den Preisen geht es am späten Abend nach unten. Zuvor hatten Nachrichten unter anderem aus Italien für Entspannung gesorgt.

Die Ölpreise waren zu Wochenbeginn ganz im Bann der Schuldenkrise in der Eurozone. Hoffnungen auf weitere Schritte aus der Schuldenkrise hatten zunächst für steigende Ölpreisnotierungen gesorgt. Rohöl der Sorte WTI schaffte kurzzeitig den Sprung über 102 US-Dollar.

Ein Bericht der "Financial Times", wonach die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) die Ratings der "AAA"-Länder des Euroraums auf "Creditwatch negative" setzen wird, sorgte dann allerdings für einen Rückfall der Ölpreise.

An der New Yorker Rohstoffbörse Nymex stieg der nächstfällige Januar-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI um 0,03 auf 100,99 Dollar, nach einem Tageshoch bei 102,44 Dollar. An der ICE verlor der Januar-Kontrakt auf Brentöl 0,1 Prozent beziehungsweise 0,13 Dollar auf 109,81 Dollar.

Vor allem das Treffen des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy mit Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte zunächst eine Entspannung gebracht. Positiv wurde daneben auch die Nachricht aus Italien gewertet, dass das Kabinett dem 30 Milliarden Euro schweren Sparpaket des neuen Ministerpräsidenten Mario Monti zugestimmt hat.

Kupferpreis fällt

Gewinnmitnahmen bremsten indes den Kupferpreis am Montag aus. Das Industriemetall kostete mit 7860 Dollar je Tonne 0,4 Prozent weniger. In der vergangenen Woche hatte die Hoffnung auf eine baldigen Ausweg aus der Euro-Krise den Preis um gut 9 Prozent nach oben schießen lassen. Auch der Goldpreis ging am Montag um 0,4 Prozent auf 1738 Dollar je Feinunze zurück.

Nach den starken Preiszuwächsen machten die Anleger nun Kasse, sagte ein Händler. Aus Sicht von Credit-Suisse-Analyst Tom Kendall sorgten aber auch die in dieser Woche anstehenden zahlreichen Politiker Treffen für Verunsicherung. Es gebe noch immer viele Unwägbarkeiten, erklärte er.

Quelle: ntv.de, bad/DJ/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen