Marktberichte

Lagerbestände steigen Ölpreise sinken

Aufwärts, abwärts: Die Arbeit einer Ölpumpe spiegelt den derzeitigen Preistrend am Rohstoffmarkt wieder.

Aufwärts, abwärts: Die Arbeit einer Ölpumpe spiegelt den derzeitigen Preistrend am Rohstoffmarkt wieder.

(Foto: picture alliance / dpa)

Unerwartet stark angeschwollene Öllagerbestände in den USA deuten auf eine sinkende Nachfrage hin. Die Konjunkturskepsis am Rohölmarkt wächst, die Preise sinken.

Die Aussicht auf eine geringere Nachfrage bei gleichzeitig wachsendem Angebot hat den Ölpreis belastet. Das Nordsee-Öl Brent verbilligte sich um 1,1 Prozent auf 114,44 Dollar je Barrel. Die Sorte WTI aus den USA kostete mit 91,77 Dollar 0,3 Prozent weniger als am Vortag.

Die Internationale Energieagentur (EIA) kürzte ihre Prognose für das Wachstum des weltweiten Ölbedarfs auf sieben Prozent von zuvor acht Prozent. 2017 würden täglich 95,7 Mio. Barrel benötigt. Im gleichen Zeitraum werde die Produktion um 9,3 auf 102 Mio. Barrel täglich ansteigen.

Am Vortag hatten die wöchentlichen Zahlen vom US-Arbeitsmarkt für Auftrieb gesorgt, die überraschend gut ausgefallen waren.

Die Industriemetalle litten ebenfalls unter Spekulationen auf eine konjunkturbedingt rückläufige Öl-Nachfrage. Kupfer notierte 0,9 Prozent tiefer bei 8167,00 Dollar je Tonne. Allerdings hofften einige Anleger darauf, dass die neue Flut billigen Notenbankgeldes weitere größere Kursverluste verhindert, sagte Analystin Judy Zhu von der Standard Chartered Bank.

Goldpreis unverändert hoch

Nach den Verlusten der vergangenen Tage hat sich der Goldpreis stabilisiert. Das Edelmetall kostete mit 1767,75 Dollar je Feinunze ungefähr so viel wie am Vortag. Es steuert allerdings auf den größten Wochenverlust seit mehr als zwei Monaten zu. Ein größerer Rücksetzer sei jederzeit möglich, da derzeit viele spekulativ orientierte Anleger in Gold engagiert seien, sagte Händler Robert Leung von Lee Cheong Physical Dealers. Bislang gebe es aber keine Nachrichten, die als Auslöser für einen Preisrutsch dienen könnten.

Die Edelmetall-Bestände sämtlicher Gold-ETFs  gingen am Donnerstag erstmals seit zwei Wochen wieder zurück. Mit 74,973 Mio. Feinunzen lagen sie aber immer noch in Reichweite ihres Rekordhochs von 75,03 Mio. Feinunzen.

Palmöl billiger

Steuerpläne Malaysias schickten den Preis für Palmöl in den Keller. Der in Kuala Lumpur gehandelte Future auf dieses als Lebensmittel und Bio-Kraftstoff verwendete Pflanzenfett brach um bis zu 4,8 Prozent auf 2379 Ringgit (599 Euro) je Tonne ein.

Malaysia will die Exportsteuern erst zum 1. Januar 2013 senken. Börsianer hatten auf einen früheren Termin gehofft. Mit diesem Schritt will der weltweit zweitgrößte Produzent Malaysia Marktanteile vom Spitzenreiter Indonesien zurückgewinnen und den Abbau der enorm hohen Palmöl-Lagerbestände beschleunigen.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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