Marktberichte

Gold reagiert auf Notenbank-Gerüchte Ölpreise weichen zurück

Wenn die Nachfrage erlahmt, schwellen die Speicher an.

Wenn die Nachfrage erlahmt, schwellen die Speicher an.

(Foto: AP)

Die vagen Hoffnungen der Anleger auf neue Stützungsmaßnahmen durch Fed und EZB sorgen beim Goldpreis für Bewegung. Die Notierungen für Rohöl aus den USA und der Nordsee stehen nach den US-Lagerdaten weiter unter Druck.

Die Ölpreise sind weiter gesunken. Einen wichtigen Grund sahen Marktbeobachter in dem jüngsten Anstieg der US-Ölreserven. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur September-Lieferung kostete am Vormittag 103,71 US-Dollar. Das waren 67 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sackte um 57 Cent auf 88,40 Dollar. Der US-Ölpreis hält sich damit den vierten Tag in Folge unter der Marke von 90 Dollar.

Bereits zu Wochenmitte waren die Ölpreise nach einem Anstieg der Lagerbestände an Rohöl in den USA unter Verkaufsdruck geraten. In der größten Volkswirtschaft der Welt kletterten die Ölreserven nach jüngsten Daten um 2,7 Mio. Barrel auf 380,1 Mio. Barrel. Einen Anstieg der Lagerdaten deuten Investoren als Hinweis auf eine schwächere Nachfrage nach Rohöl in den USA.

Gestützt auf vage Hoffnungen auf weitere Notenbank-Geldspritzen zur Ankurbelung der Konjunktur konnte Gold seine Vortagesgewinne weitgehend verteidigen. Das Edelmetall notierte wenig unverändert bei 1602,70 Dollar je Feinunze.

"Angesichts der Finanzprobleme Spaniens und der schwachen Konjunkturdaten aus der Region gehen Anleger davon aus, dass die EZB eingreifen wird", sagte Analyst Chen Min von Jinrui Futures. Er bezweifle dies allerdings. "Auch die Fed ist noch unentschlossen bezüglich einer weiteren Lockerung der Geldpolitik."

Für einen solchen Schritt müsse sich die wirtschaftliche Lage deutlicher verschlechtern. Eine Lockerung der Geldpolitik erhöht das Risiko von Inflation und damit die Attraktivität des Goldes als Absicherung dagegen.

Erdgasriese legt Zahlen vor

Mit Blick auf den Erdgasmarkt befassten sich Analysten mit der Versorgungslage in Europa und den Geschäftszahlen von Statoil: Der norwegische Energiekonzern, einer der wichtigsten Gaslieferanten für Deutschland, hat seine Förderung im zweiten Quartal um ein Drittel nach oben geschraubt. Wie das Unternehmen mitteilte, betrug die Steigerung zusammen mit der Ölförderung vor allem aus der Nordsee 17 Prozent auf zwei Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag (mboe).

Der Nettogewinn fiel im Jahresvergleich leicht um zwei Prozent auf 26,6 Mrd. Kronen (3,6 Mrd. Euro). Beim operativen Nettoumsatz legte Statoil um zwei Prozent auf 62 Mrd. Kronen zu. Konzernchef Helge Lund stufte das erste Halbjahr auch wegen erfolgreicher Suchbohrungen als erfolgreich ein: "2012 haben wir fünf große Funde gemacht, was dieses Jahr zum erfolgreichsten bei Suchbohrungen überhaupt macht."

Anfang dieses Monats konnte die komplette Schließung der norwegischen Gas- und Ölförderung aus der Nordsee durch einen Arbeitskampf . Die Skandinavier mit Statoil als dominierendem Energiekonzern decken 27 Prozent des deutschen Gasbedarfs.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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