Marktberichte

Nervöse Hände greifen nach Gold Ölpreise weichen zurück

Die Unruhe an den Finanzmärkten löst an den Rohstoffmärkten die typischen Krisenmuster aus. Während die Preise für Industriemetalle und Rohöl mit den fallenden Aktienmärkten nach unten neigen, steigt der Gold-Preis zügig an.

Bekannte Reflexe: Wenn es am Finanzmarkt zu heiß wird, wechseln viele Investoren ins Edelmetalllager.

Bekannte Reflexe: Wenn es am Finanzmarkt zu heiß wird, wechseln viele Investoren ins Edelmetalllager.

(Foto: REUTERS)

Anleger am Rohstoffmarkt haben zu Wochenbeginn verstärkt auf Sicherheit gesetzt und Gold gekauft. "Die Nervosität der Währungsmärkte ist deutlich sichtbar im Goldmarkt", sagte Analyst Pradeep Unni von Richcomm Global Services. "Die große Angst vor möglichen, unangekündigten Interventionen der EZB oder eine neue Entwicklung im Euro-Block lässt Anleger unruhig bleiben."

Die Feinunze des als sicherer Anlagehafen geltenden Edelmetalls wurde am Montagmittag 0,8 Prozent höher bei 1184 Dollar gehandelt. In Euro gerechnet stieg die Gold-Notierung um 2,2 Prozent auf 957,42 Euro. Die Nachfrage nach Gold zeigte sich Händlern zufolge auch an anhaltenden Zuflüssen in den weltgrößten Gold-ETF, den SPDR Gold Trust.

Sorge um die Lage des spanischen Finanzsektors lasteten auf dem Euro. Auslöser war, dass die Notenbank in Madrid die Sparkasse CajaSur übernehmen musste. Der Euro fiel wieder unter 1,24 Dollar. Analysten zufolge schwächt sich derzeit die lange Zeit geltende Korrelation zwischen Dollar und Gold ab, deren Notierungen sich zuletzt zumeist gegenläufig entwickelten. Laut Analyst Unni sichern sich Investoren gleichermaßen mit Gold und dem Dollar gegen die Krise in der Euro-Zone wie auch in Großbritannien ab.

Im Zuge von Kursverlusten an den Aktienmärkten gaben die Preise an den Märkten für Öl- und Industriemetalle leicht nach. Sinkende Aktienkurse gelten als Zeichen für eine schleppende Wirtschaftsentwicklung und folglich für eine zurückhaltende Rohstoffnachfrage. Die Tonne Kupfer kostete 6825 Dollar und damit 0,4 Prozent weniger. Das Fass US-Öl der Sorte WTI verbilligte sich um 0,3 Prozent auf 69,82 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent wurde mit 71,15 Dollar 0,7 Prozent niedriger gehandelt.

Quelle: ntv.de, rts

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