Marktstrategen gehen in Position Rohöl fiebert Job-Daten entgegen
09.03.2012, 11:45 Uhr
Im Brennpunkt zweier weltumspannender Themen: Raffinerieanlagen von Hellenic Petroleum bei Athen.
(Foto: REUTERS)
Die Rohstoffmärkte erleben eine Phase der scharf gespannten Erwartungen: Vor Bekanntgabe des offiziellen Berichts der US-Regierung zur Lage am Arbeitsmarkt wagt sich kaum jemand aus der Deckung.
Vor der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts blicken die Händler auf einen weitgehend erstarrten Ölmarkt. Naturgemäß werde die Entwicklung der Beschäftigung in den USA stark beachtet, da diese Rückschlüsse auf die konjunkturelle Dynamik erlaube, sagte ein Händler.
Das Nordsee-Öl Brent verlor 0,1 Prozent auf 125,30 Dollar je Fass. US-Öl der Sorte WTI legte um 0,3 Prozent auf 106,94 Dollar zu. Die Job-Daten werd um 14.30 Uhr MEZ veröffentlicht.
Der US-Arbeitsmarkt entwickelte sich in den vergangenen Monaten allen Unkenrufe zum Trotz positiv: Das Jobwachstum zeigte sich robust, während die Arbeitslosenquote merklich zurückging. Auch für Februar wird ein Beschäftigungsaufbau erwartet. Volkswirte sagen voraus, dass die Zahl der Stellen außerhalb der Landwirtschaft gegenüber dem Vormonat um 213.000 zugenommen haben dürfte.
Im Januar war die Beschäftigung um 243.000 Jobs gewachsen. Für die gesondert ermittelte Arbeitslosenquote wird mit 8,3 Prozent eine Stagnation auf dem Stand des Vormonats erwartet und für die Stundenlöhne ein Plus von 0,2 Prozent.
Nachlaufend, aber aufschlussreich
Die Daten zum US-Arbeitsmarkt werden an den Finanzmärkten mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, auch wenn es sich bei diesen Kennzahlen um einen nachlaufenden Konjunkturindikator handelt. Denn der Bericht liefert zu einem relativ frühen Zeitpunkt wichtige Anhaltspunkte aus mehreren Teilbereichen der Volkswirtschaft. In den vergangenen Monaten hatten die tatsächlichen Zahlen die Prognosen von Volkswirten merklich übertroffen.
Die Aussicht auf eine Lockerung der Geldpolitik in China stützte die Preise für Gold und Kupfer. Die Feinunze Gold verteuerte sich um bis zu 0,4 Prozent auf 1706,41 Dollar. Kupfer zog um 0,7 Prozent auf 8387 Dollar pro Tonne an.
Die verlangsamte sich im Februar auf 2,3 Prozent, die niedrigste Teuerungsrate seit 20 Monaten. Da auch die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion zuletzt zurückgingen, rechnen Experten damit, dass die chinesische Regierung mehr Raum für eine geldpolitische Lockerung hat, um der Konjunktur wieder mehr Schwung zu verleihen.
Insgesamt hätten der erfolgreiche Schuldenschnitt Griechenlands und die steigenden Aktienindizes die Stimmung an den Rohstoffbörsen gehoben, hieß es.
Quelle: ntv.de, DJ/rts