Marktberichte

Nervosität bleibt Rohstoffpreise stabil

Nach dem heftigen Auf und Ab der vergangenen Tage sind die internationalen Rohstoffmärkte zur Wochenmitte kaum von der Stelle gekommen. Händler machten dafür die anhaltende Nervosität der meisten Investoren verantwortlich, denen die jüngsten Turbulenzen an den Aktien- und Devisenmärkten noch in den Knochen stecken. Der Kursrutsch hatte auch bei Öl, Gold und den Industriemetallen für Unruhe gesorgt.

"Durchatmen ist angesagt, aber es reicht wahrscheinlich schon ein kleiner Tick und alles fällt wieder in sich zusammen", beschrieb ein Londoner Metallhändler die Lage an den Märkten am Mittwoch. So wie er rechnen die meisten Experten in den kommenden Tagen mit weiter schwankenden Notierungen. "Das Ganze ist noch nicht ausgestanden."

Der Ölpreis zog am Terminmarkt am Mittwoch weiter an. Das Fass Nordseeöl verteuerte sich um ein Prozent auf 61,94 US-Dollar, das Fass US-Leichtöl um ein halbes Prozent auf 61,02 US-Dollar. Händler begründeten den Preisanstieg mit Spekulationen auf sinkende Benzinvorräte in den USA. Dies habe die zuletzt geschürten Rezessionsängste in den Hintergrund treten lassen. Die aktuellen US-Lagerdaten werden am späten Nachmittag veröffentlicht. Von Reuters befragte Analysten rechnen mit einem Rückgang von 1,4 Mio. Barrel bei den Benzinvorräten. Die Rohöl-Vorräte dürften dagegen um zwei Mio. Barrel gestiegen sein. Angesichts des Wintereinbruchs im Nordosten der USA seien die Vorräte an Destillaten, darunter Heizöl, aber voraussichtlich geschrumpft.

Gold hielt sich stabil über 640 US-Dollar. Am Mittag kostete die Feinunze des gelben Edelmetalls 645 US-Dollar und damit kaum weniger als zuvor im asiatischen Handel. Analyst James Moore von TheBullionDesk.com sagte, er gehe davon aus, dass der Goldpreis bei 640 US-Dollar eine Basis gefunden habe. "Die Anleger warten ab, ob es noch zu weiteren Irritationen an den Aktien- und Devisenmärkten kommt." Gold hatte in den vergangenen Tagen seiem Ruf als krisensichere Alternative bei schwankenden Märkten nicht gerecht werden können.

Die Preise für Industriemetalle bewegten sich zur Wochenmitte kaum. Eine Tonne Kupfer kostete an der London Metal Exchange (LME) am Mittag 6030 US-Dollar, Nickel 41.500 US-Dollar. Händler verwiesen auf eine Verknappung des physischen Angebots in den Lagerhäusern der LME, die die Notierungen etwas unterstütze. In der Nacht habe außerdem die Nachricht von einem Brand in einer chilenischen Kupferhütte für eine Schrecksekunde gesorgt.

Der Reuters-Rohstoffindex startete am Mittwoch kaum verändert mit 306,93 Punkten in den Handel.

Quelle: ntv.de

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