Yen verliert weiter Rückenwind für US-Dollar
17.05.2007, 15:38 UhrUnerwartet gute Daten vom US-Arbeitsmarkt haben am Donnerstag dem Dollar Rückenwind gegeben. Der Euro fiel unter die Marke von 1,35 US-Dollar. "Die US-Daten können jetzt quasi als Auslöser für so eine kleine Korrektur gesehen werden", sagte ein Händler. "Aber letzten Endes sind die meisten im Moment schon noch eher Euro-Käufer. Erst wenn die Marke um 1,3460 Dollar gebrochen wird, kann man von einer echten Korrektur ausgehen." Die Kursbewegung sei auch auf den feiertagsbedingten sehr geringen Umsatz zurückzuführen. Die Gemeinschaftswährung fiel bis auf 1,3481 Dollar.
In der Woche zum 12. Mai wurden in der weltgrößten Volkswirtschaft 293.000 (Vorwoche: 298.000) Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt und damit deutlich weniger als die von Analysten prognostizierten 310.000 Anträge. Am Vortag hatten bereits die Daten zur US-Industrieproduktion positiv überrascht. Die europäischen Staatsanleihen gaben nach den Daten nach. Der richtungweisende Bund-Future fiel 13 Ticks ins Minus auf 112,84 Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 4,312 Prozent. Der Rentenindex Rex tendierte kaum verändert bei 114,80 Punkten.
Moderates BIP-Wachstum drückt Yen
Der Yen geriet unterdessen in Reaktion auf moderate Wachstumsraten für die japanische Wirtschaft weiter unter Druck. Der Dollar kostete zeitweise 121,28 Yen und war damit so teuer wie seit drei Monaten nicht mehr. Der Euro hielt sich nahe des am Vortag markierten Rekordhochs bei 163,91 Yen. Das japanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im ersten Quartal im Jahresvergleich nur um 2,4 Prozent gestiegen. Experten hatten im Schnitt 2,7 Prozent erwartet. Die japanische Notenbank beließ zudem den Leitzins erwartungsgemäß bei 0,5 Prozent. Notenbankchef Toshihiko Fukui kündigte auf einer Pressekonferenz zwar eine Fortsetzung der graduellen Zinserhöhungen an. Experten erwarten einen nächsten Schritt allerdings kaum vor August.
Der große Zinsabstand zwischen Japan und anderen Industrieländern bleibt damit absehbar bestehen. Der Yen dürfte entsprechend weiter für die so genannten Carry Trades herhalten. Bei diesen Geschäften nehmen Investoren Kredite in niedrig verzinsten Währungen auf, um das Geld dann in höher verzinste Anlagen zu stecken. Der Leitzins in der Euro-Zone liegt derzeit bei 3,75 Prozent mit weiter steigender Tendenz. In Großbritannien wurde der Leitzins zuletzt auf 5,5 Prozent erhöht, in den USA liegt er bei 5,25 Prozent.
Die EZB legte am Mittag den Euro-Referenzkurs mit 1,3516 (Mittwoch: 1,3574) Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken EuroFX wurde der Wert mit 1,3519 (1,3598) Dollar ermittelt.
Quelle: ntv.de