Ölpreis zieht an Soja auf Monatshoch
20.12.2011, 11:34 Uhr
Die Rekordernte fällt aus.
(Foto: dpa)
Die Furcht vor Versorgungsengpässen treibt die Preise an den Rohstoffmärkten in die Höhe. So halten drohende Ernteeinbußen in Brasilien und Argentinien den Sojapreis nahe dem Vier-Wochen-Hoch.
Der Preis für Sojabohnen bleibt auf Rekordhöhe: Der US-Kontrakt verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 11,4075 Dollar je Scheffel, nachdem er am Vortag zeitweise auf 11,4875 Dollar gestiegen war. Die südamerikanischen Anbaugebiete leiden unter Hitze und Trockenheit. Die für die kommenden Tage angekündigten Niederschläge reichen Experten zufolge nicht aus, um die Wachstumsaussichten der als Lebens- und Futtermittel verwendeten Pflanzen deutlich zu verbessern.
"Viele haben bislang mit einer Rekordernte in Südamerika gerechnet", sagte Analyst Adam Davis von Merricks Capital. Das sei riskant, schließlich seien die neuen Pflanzen gerade ausgesät worden. "Interessant wird, wie sich der Weizen-Preis verhält", fügte Davis hinzu. Viele Investoren spekulierten aufgrund eines hohen Angebots auf fallende Preise. Eine Rally bei Soja und Mais, bei dem wegen der Trockenheit ebenfalls Ausfälle drohen, könnte einige Anleger dazu zwingen, sich wieder mit Weizen -Futures einzudecken, um ihre Verluste zu begrenzen. Weizen und Mais notierten jeweils kaum verändert bei 6,0075 beziehungsweise 6,01 Dollar je Scheffel.
Auch der Ölpreis zieht weiter an: Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete mit 94,40 Dollar 0,6 Prozent mehr als am Montag. Brent-Öl verteuerte sich um 0,8 Prozent auf 104,46 Dollar. Als Auslöser für diese Spekulationen nannten Börsianer die anhaltenden Proteste von Ölarbeitern in Kasachstan. Darüber hinaus ist der Opec zufolge die iranische Ölförderung aufgrund mangelnder Investitionen rückläufig. Außerdem drohen dem Land im Atomstreit mit dem Westen verschärfte Sanktionen. Die anhaltende Verunsicherung über die Auswirkungen der europäischen Schuldenkrise auf die Weltkonjunktur verhinderte aber größere Preisaufschläge, sagten Börsianer weiter.
Quelle: ntv.de, sla/rts