Marktberichte

Forint-Schwäche hält an Kampf und Krampf beim Euro

(Foto: REUTERS)

Der massive Widerstand in Spanien und Griechenland gegen neue Sparprogramme hinterlassen Spuren am Devisenmarkt. Börsianer stellen angesichts der Proteste die Erfolgsaussichten der Sparpolitik in Frage - und das lastet auf der Gemeinschaftswährung. Zum Zweiwochentief am Vortag kann sie sich aber etwas stabilisieren - im Gegensatz zum Forint.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,18

Der Kurs des Euro hat am Donnerstag nach der Talfahrt der vergangenen Handelstage zu einer leichten Erholung angesetzt. Zuletzt hatte die Sorge vor einem Aufflammen der Euro-Schuldenkrise die Gemeinschaftswährung unter Verkaufsdruck gesetzt. Am Morgen stand die Gemeinschaftswährung bei 1,2890 Dollar, nachdem sie am Vortag zeitweise auf ein Zweiwochentief bei 1,2828 Dollar abgerutscht war. Am Vormittag pendelte sie sich dann bei 1,2870 Dollar ein. Erst am späten Nachmittag tendierte sie wieder niedriger bei 1,2855 Dollar. Damit lag sie aber noch immer über den Werten des Vortages. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2874 (Mittwoch: 1,2945) Dollar festgesetzt.

Nach wie vor verfolgen die Investoren an den Devisenmärkten gebannt Meldungen über Proteste gegen die harte Sparpolitik der Regierungen in Griechenland und Spanien. Der Grad der Beunruhigung der Finanzmärkte zeigte sich zuletzt vor allem an einem starken Anstieg der Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen. Im weiteren Handelsverlauf dürften aber auch zahlreiche Konjunkturdaten aus der Eurozone und den USA das Interesse der Investoren auf sich ziehen.

Die jüngsten Proteste schürten laut Händlern neue Zweifel, ob die schuldengeplagten Länder ihre Probleme je in den Griff bekommen werden. Zudem besteht weiterhin Unklarheit über einem möglichen Hilfsantrag Spaniens. Das Land sträubt sich, vollständig unter den Rettungsschirm zu schlüpfen. Bislang hat Spanien nur Hilfen für seinen maroden Bankensektor beantragt. Die Regierung will am Freitag bekanntgeben, wie viel Finanzbedarf die Banken haben, die bis zu 100 Mrd. Euro Hilfe vom Euro-Rettungsschirm EFSF erhalten können.

Am Mittwoch hatte die Rendite der zehnjährigen spanischen Anleihen erstmals wieder die psychologisch wichtige Marke von sechs Prozent übersprungen. Zinsen ab sieben Prozent gelten für die hoch verschuldeten Euro-Staaten langfristig als untragbar. Im frühen Handel am Donnerstag rentierten die Papiere bei 6,156 Prozent. Zehnjährige Bundesanleihen wurden mit 1,466 Prozent verzinst.

Euro/Forint

Der Abwärtstrend des Forint hielt indes an: Der Euro könnte bis auf rund 290 Forint steigen, falls die spanische Schuldenkrise wieder eskaliert, wie die Commerzbank vermutet. Aktuell steht er bei 285,30 Forint. Der Forint reagiere momentan lediglich auf die schlechte internationale Stimmung, während der Optimismus nach der Zinssenkung am Dienstag ohne Auswirkung auf die ungarische Währung geblieben sei.

Ein Ausbruch aus der Handelsspanne dürfte nur nach Neuigkeiten zu den IWF/EU-Gesprächen in Ungarn wahrscheinlich sein, so die Commerzbank.

Quelle: ntv.de, rts/dpa/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen