Marktberichte

Asien freundlich Tokio knickt ein

In Tokio kassieren die Anleger ab.

In Tokio kassieren die Anleger ab.

(Foto: dpa)

In Asien setzen die Anleger auf eine rasche Lösung im Etatstreit und lassen die Kurse leicht steigen. Ausnahme ist Tokio: Hier lassen Gewinnmitnahmen die Kurse empfindlich einbrechen, der Nikkei erleidet den größten Tagesverlust seit Wochen.

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In Asien haben die Aktienmärkte vielerorts leichte Aufschläge verbucht, weil Anleger auf eine schnelle Lösung im US-Haushaltsstreit hofften. Im "schlimmsten" Fall verzögere sich durch das politische Gerangel in Washington der Ausstieg der US-Notenbank Fed aus der ultra-lockeren Geldpolitik, was den Aktienmärkten nur gut tun würde, sagten Händler.

Deutliche Verluste verbuchte jedoch der Tokioter Leitindex Nikkei : Er schloss 2,2 Prozent schwächer bei 14.170 Punkten und erlitt damit den größten Tagesverlust seit sechs Wochen. Es war zudem der tiefste Schlusstand seit dreieinhalb Wochen. Marktteilnehmer führten dies auf Gewinnmitnahmen zurück. Das am Dienstag von Regierungschef Shinzo Abe vorgestellte Konjunkturprogramm habe zudem keine positiven Überraschungen mehr enthalten, sagten Anleger.

Der breit gefasste MSCI-Index für Aktien in Asien außerhalb Japans legte dagegen um 0,4 Prozent zu. In Hongkong und Shanghai kletterten die Kurse jeweils um 0,9 und 0,6 Prozent. Mit Blick auf Tokio sagten Händler, die Anleger seien derzeit wenig risikofreudig. Das angekündigte Konjunkturpaket habe Anleger nicht zum Einsteigen veranlasst, sondern sei bereits eingepreist gewesen.

Im Fokus stünden nun vielmehr die USA. "Im Augenblick sorgen sich die Investoren mehr um die Anhebung der Schuldenobergrenze als um den Haushaltsnotstand", sagte Naoki Fujiwara, Fondsmanager bei Shinkin Asset Management. Sollten die USA die Schuldenobergrenze bis Mitte Oktober nicht anheben, droht die Zahlungsunfähigkeit. Am Dienstag mussten wegen des ungelösten US-Haushaltsstreits zahlreiche Einrichtungen des Bundes schließen. Demokraten und Republikaner konnten sich nicht rechtzeitig zumindest auf einen Übergangsetat für die Regierung einigen.

Im Aufwind waren die Aktien des Softwareunternehmens Softbank. Sie kletterten um rund vier Prozent auf den höchsten Stand seit mehr als 13 Jahren. Das Unternehmen vertreibt das iPhone in Japan und hat seit der Vorstellung der neuen Modelle im vergangenen Monat davon profitiert.

Von der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank wurden keine größeren Impulse erwartet. Volkswirte rechneten damit, dass die EZB an ihrem Niedrigzins für die Euro-Zone festhält.

Quelle: ntv.de, sla/rts

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