Vor den Wahlen in Japan Tokio schließt im Plus
28.08.2009, 09:01 UhrVor der Richtungswahl in Japan haben die Börsen in Fernost zum Wochenschluss uneinheitlich tendiert. Viele Anleger in Asien wollen Analysten zufolge zunächst einmal die Auszählung abwarten.
Positive Vorgaben der Wall Street gaben dem Markt in Tokio trotz schlechter Konjunkturdaten im eigenen Land etwas Auftrieb. Dagegen notierten die Indizes in China tiefer. Medienberichten zufolge vergaben die vier größten staatseigenen Banken der Volksrepublik im August deutlich weniger Kredite. An den chinesischen Börsen herrscht schon seit Wochen die Sorge, der Wirtschaftsaufschwung könnte ins Stocken geraten.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index stieg 0,6 Prozent auf 10.534 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index legte 0,5 Prozent auf 969 Zähler zu. Auch die Aktienmärkte in Südkorea und Taiwan notierten fester. Die Börsen in Hongkong, Singapur und der chinesische Leitindex verzeichneten indes Verluste. Dank des Höhenflugs der Boeing-Aktie hatten die US-Aktienmärkte im Plus geschlossen.
Die Kursanstiege in Tokio kamen trotz schwacher Konjunkturdaten zustande. Im Juli fielen die Verbraucherpreise in Japan so stark wie nie zuvor. Zugleich erreichte die Arbeitslosenquote ein Rekordhoch von 5,7 Prozent. Der Markt gehe bereits von einem Machtwechsel aus, sagte Analyst Yutaka Miura von Mizuho Securities. Die Frage sei nun, ob die neue Regierung Maßnahmen auf die Beine stellen könne, die sich mittel- bis langfristig auf Unternehmensgewinne und die Wirtschaft auswirkten.
In Tokio konnten Exportwerte einen Teil ihrer Vortagesverluste wieder wettmachen. Zu den größten Gewinnern gehörten die Aktien von Casio Computer nachdem aus Kreisen verlautete, das Unternehmen wolle zur Kostenersparnis künftig gemeinsam mit NEC und Hitachi Mobiltelefone bauen. Casio-Papiere stiegen um 8,5 Prozent, NEC 0,6 Prozent und Hitachi 1,6 Prozent.
Die Anteilsscheine von Toyota gingen nach anfänglichen Verlusten unverändert aus dem Handel. Der Autobauer zieht sich aus einem seit 25 Jahren bestehenden Gemeinschaftsunternehmen mit General Motors zurück.
Der Euro legte in Fernost zu. Die Gemeinschaftswährung kostete 1,4358 Dollar nach 1,4343 Dollar im späten US-Handel. Zum Yen lag der Euro bei 134,55 Yen. Der Dollar notierte zur japanischen Währung mit 93,70 Yen nach 93,48 Yen.
Quelle: ntv.de, rts