Marktberichte

Dax-Vorschau Turbulente Woche voraus

Der deutsche Aktienmarkt dürfte eine weitere wechselhafte Woche erleben. Aufkeimende Zweifel über ein schnelles Anziehen der Weltwirtschaft ließen Investoren vorsichtiger werden, sagte Aktienstratege Tobias Basse von der NordLB. So erwarte er erneut eine turbulente Börsenwoche. Gemischt aufgenommene Konjunkturdaten und negative Unternehmensnachrichten hatten dem seit Monaten andauernden Aufwärtstrend des Dax einen Dämpfer versetzt. Seit dem Jahrestief im März hat der Leitindex zwar mehr als 30 Prozent zugelegt, in der abgelaufenen Woche büßte er allerdings 4,5 Prozent ein.

Nachhaltig positive Konjunkturimpulse blieben bisher aus, sagte Aktienstratege Steffen Neumann von der LBBW. "Ein Befreiungsschlag von der Konjunkturseite ist nicht eingetreten und erwarten wir auch in den kommenden Monaten nicht." In den Fokus der Anleger rückten nun wieder negative Nachrichten, die zeitweise so gut wie ausgeblendet worden waren. Störfeuer für eine weitere Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten erwarte Neumann zudem von der Unternehmensseite. Bereits im Wochenverlauf verunsicherte die Gewinnwarnung des Salz- und Düngemittelherstellers K+S die Anleger. "Es ist auch weiterhin mit Ergebnisrevisionen der Unternehmen zu rechnen." In den vergangenen Monaten habe der Markt bereits hohe Erwartungen eingepreist, die nun enttäuscht werden könnten.

Nike gibt Auskunft über Adidas

Mit großem Interesse blicken Börsianer auf die Veröffentlichung der Quartalszahlen des weltgrößten Sportartikel-Herstellers Nike aus den USA am Mittwoch. Die Zahlen dürften Hinweise über das Marktumfeld von Adidas geben. Das Unternehmen hatte zuletzt angekündigt, der Umbau der krisengeplagten US-Tochter Reebok werde noch vier bis fünf Jahre in Anspruch nehmen und damit länger als erwartet.

Thema am Markt dürfte erneut das Schicksal des hoch verschuldeten Sportwagenbauer Porsche bleiben. Porsche hatte sich bei der Übernahme von Volkswagen verhoben und einen Kredit von 1,75 Mrd. Euro bei der staatlichen Bank KfW beantragt.

Keine Zinswende in den USA erwartet

Mit Spannung wird das Treffen der US-Notenbanker in Washington am Dienstag und Mittwoch erwartet. Unsicherheit herrscht unter den Experten, ob die Fed ihr wegen der schwersten Rezession seit Jahrzehnten beschlossenes Ankaufprogramm für Staatsanleihen und andere Wertpapiere weiter aufstocken wird. Mit einer Zinswende rechnen Analysten nicht. "Für die Fed ist 'Kurs halten' angesagt. Die realwirtschaftliche Lage verträgt noch keine Zinsanhebung, die Aussichten für die Inflation erfordern keine", fasst Bernd Weidensteiner von der Commerzbank zusammen. Demnach wird US-Zentralbank den Leitzins bei annähernd null Prozent belassen und die Erwartung wiederholen, dass der Schlüsselzins noch eine längere Zeit auf diesem rekordniedrigen Niveau bleiben wird. Zudem stehen in den USA Daten zu den Auftragseingängen langlebiger Güter für Mai auf der Agenda.

Auf der Konjunkturseite steht in Deutschland der Ifo-Geschäftsklimaindex für Juni am Montag im Fokus. Von Reuters befragte Analysten rechnen mit einer Verbesserung auf 85 von 84,2 Punkten. "Ein unerwartet positiv ausgefallener ZEW-Konjunkturindex lässt auf eine positive Überraschung hoffen", sagte Basse.

Quelle: ntv.de, rts

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