Marktberichte

Nichts Gutes aus Spanien US-Börsen machen schlapp

Probleme auf dem spanischen Bankenmarkt verhageln die Stimmung an der Wall Street. Dagegen können auch besser als ausgefallene Daten vom US-Häusermarkt nichts ausrichten.

Aus Europa kommen weitere Hiobsbotschaften.

Aus Europa kommen weitere Hiobsbotschaften.

(Foto: AP)

Probleme auf dem spanischen Bankenmarkt haben die Stimmung an den US-Börsen am Montag belastet. Aktien von Finanzinstituten gerieten aus Sorge vor einer Ausweitung der Schuldenkrise in einigen europäischen Staaten unter Druck. Analysten befürchten, die weltweite Erholung könnte durch die Finanzprobleme vor allem in Ländern Südeuropas gefährdet werden. Auch überraschend gute Konjunkturdaten konnten die Kursverluste auf breiter Front nicht verhindern. Im späten Geschäft setzte eine Verkaufswelle ein.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte fiel zum Schluss um 1,2 Prozent auf 10.066 Punkte. Im Handelsverlauf pendelte das Marktbarometer zwischen 10.052 und 10.196 Stellen. Der S&P-Index gab 1,3 Prozent auf 1073 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq schloss nach einer Berg- und Talfahrt mit einem Minus von 0,7 Prozent auf 2213 Stellen.

Händler sagten, die Rettung des Kreditinstituts CajaSur in Spanien durch die dortige Zentralbank wecke Sorgen, es könnte nun zu einer größeren Bankenkrise kommen. "Das hat die Aufmerksamkeit der Leute wieder auf die umfassendere Frage gelenkt, ob das nur eine Haushaltskrise oder etwas Systemisches in Europa und möglicherweise im gesamten Finanzsystem ist", sagte Craig Peckham von Jefferies & Co. Es sei immer noch eine Reihe von Fragen offen, sagte Frank Lesh vom Handelshaus FuturePath. "Werden sie den Karren aus dem Dreck ziehen? Wer sonst noch ist in Schwierigkeiten?"

Die Aktien der Bank of America verloren 3,7 Prozent, die von Wells Fargo 4,7 und die von JPMorgan 3,6 Prozent. Papiere der Citigroup stiegen um 0,8 Prozent. Sie profitierten von einem positiven Analystenkommentar.

Apple und Google legten gegen den Trend zu, nachdem sich Analysten positiv geäußert hatten. Google-Papiere gewannen 1,1 Prozent, Apple 1,8 Prozent.

Ein überraschend starker Anstieg der Verkäufe gebrauchter Eigenheime konnte die Stimmung an den Märkten nicht anheben. Im April wurden mit aufs Jahr hochgerechnet 5,77 Millionen Häusern so viele Eigenheime verkauft wie seit fünf Monaten nicht.

Campbell Soup konnte gute Geschäftszahlen nicht in steigende Kurse verwandeln. Die Aktie verlor 0,3 Prozent. Der Lebensmittelkonzern hatte im Quartal überraschend viel Gewinn und mehr Umsatz am US-Suppenmarkt erwirtschaftet und sich optimistisch zum Gesamtjahr geäußert. Zuletzt hatte der nachlassende Appetit der US-Amerikaner auf Dosensuppe dem Unternehmen zu schaffen gemacht. Zwar greifen kochfaule US-Bürger immer noch gerne zu Fertignahrung - allerdings lieber in die Tiefkühltruhe als in das Dosenregal.

Quelle: ntv.de, rts

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