Marktberichte

Finanzkrise und Fedex US-Börsen tiefrot

Die amerikanischen Börsen sind gleich von zwei Seiten unter Beschuss geraten. Einerseits belasteten die Banken schwer und andererseits fielen die Quartalszahlen von FedEx miserabel aus. Da der Paketdienst auch den Zustand der Wirtschaft widerspiegelt, brachen die Indizes ein.

Der Dow-Jones-Index sank um 131 Zähler oder 1,1 Prozent auf 12.029 Punkte nachdem er für kurze Zeit am Nachmittag sogar unter die 12 000-Punkte-Marke gefallen war. Der marktbreite S&P-500-Index gab um 13 Zähler oder 1 Prozent auf 1338 Punkte nach. Die Hightech-orientierte Nasdaq schloss mit einem Minus von 28 Zählern oder 1,1 Prozent bei 2430 Punkten.

Die Öl-Lagerbestände sind in der vergangenen Woche um 1,2 Millionen Fass und damit weniger als erwartet gesunken. Doch nachdem der Ölpreis anfänglich gesunken war, stieg er am Nachmittag auf 136,68 Dollar pro Barrel da die Arbeiter in Nigeria mit einem Streik drohen.

Die Börsen wurden aber besonders von den Finanzwerten belastet. Nach schwachen Zahlen von Lehman Brothers und Goldman Sachs meldete auch Morgan Stanley einen Gewinnrückgang von 61 Prozent auf 1,03 Milliarden Dollar. Damit schlug man die Erwartungen, allerdings zeigten die Zahlen auch, dass die Finanzkrise noch nicht überstanden ist. Die Aktie kletterte aber um 0,6 Prozent.

Auch regionale Banken und Broker leiden, wie MF Global zeigt, die eine Gewinnwarnung herausgegeben haben. Man erwartet nur 30 Prozent dessen, was die Anleger bisher als Ziel ausgemacht hatten. Daraufhin rauschten die Papiere um 41 Prozent in den Keller.

Bei Lehman Brothers gerät unterdessen der CEO Robert Lund immer stärker unter Druck, das Unternehmen zu verkaufen. Die Banken HSBC, Barclays und Toronto Dominion haben bereits Interesse bekundet. Die Alternative wäre ein Stellenabbau, der 20 Prozent der Angestellten betreffen würde. Noch sträubt sich Lund aber mit Händen und Füßen gegen einen Verkauf. Die Aktien fielen um 0,7 Prozent.

Der Paketdienst FedEx hat im vergangenen Quartal die selbst gesteckten Ziele verpasst und einen Verlust von 271 Millionen Dollar eingefahren. Dazu trug auch eine Abschreibung von 891 Millionen Dollar für eine Namensänderung des Paketannahmeservices bei. Außerdem schadeten die hohen Spritpreise und das langsame Wirtschaftswachstum. Die Aktien sanken um 1,9 Prozent.

Doch es gab auch Gewinner und einer davon war der Pharmakonzern Pfizer, der sich mit dem indischen Pharmakonzern Ranbaxy über den Verkaufsstart eines Generikums des Cholesterinsenkers Lipitor einigen konnte. Als größter Gewinner im Dow legte Pfizer aber dennoch nur 0,4 Prozent zu.

Ein weiterer Gewinner war Boeing, da der Flugzeuggkonzern mit seinem Protest gegen einen Rüstungsauftrag an Northrop Grumman Erfolg hatte. Der US-Rechnungshof entschied, dass bei der Auftragsvergabe Pannen passiert seien und empfahl ein neues Vergabeverfahren. Die Papiere von Boeing stiegen daraufhin um 0,3 Prozent.

Microsoft hat die private Werbeagentur für digitales Fernsehen Navic Networks gekauft. Die Einzelheiten des Geschäfts wurden nicht bekannt gegeben. Die Papiere von Microsoft fielen um 1,2 Prozent.

Quelle: ntv.de

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