China hilft Wall Street auf die Sprunge US-Börsen vor Plus
24.07.2012, 15:23 Uhr
Augen auf an der Nyse
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Euro-Krise bleibt zwar Thema unter den US-Anlegern, stärker in den Fokus rücken aber die Quartalsberichte. Diese sollten Marktbeobachtern zufolge für positive Impulse sorgen. Diesen Trend unterstützen auch aktuelle Konjunkturdaten aus China.
Die auch weiterhin nicht ausgestandene Eurokrise dürfte auch am Dienstag das beherrschende Thema an der Wall Street bleiben. Anleger beschäftigt die Frage, ob Spanien kurz- oder mittelfristig unter den europäischen Rettungsschirm schlüpfen muss. Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen, die das Land Anlegern zur Refinanzierung bieten muss, bleiben mit klar über 7 Prozent auf einem langfristig nicht stemmbaren Niveau. Zeichen für eine Erholung am Aktienmarkt sind aber dennoch zu finden, der Markit-Einkaufsmanagerindex für die USA ist im Juli nur leicht gefallen und verteidigte die wichtige Schwelle von 50 Zählern.
Kurz vor Handelseröffnung deuten die Terminkontrakte auf wichtige US-Aktienindizes auf moderate Gewinne hin. Der Future auf den S&P-500 gewinnt 0,1 Prozent, sein Pendant auf den Nasdaq-100 gut 0,3 Prozent.
China hilft
Gebremst wird die Abwärtsspirale zudem von Lebenszeichen der chinesischen Volkswirtschaft. Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe Chinas hat im Juli den höchsten Stand seit fünf Monaten erreicht. Der von der HSBC erhobene Einkaufsmanagerindex verharrte allerdings zum neunten Mal in Folge unterhalb der Marke von 50 Punkten, was eine Kontraktion dieses Sektors anzeigt.
Konjunkturelle Dämpfer liefert indes das Schulden gebeutelte Europa, wo Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und der Eurozone schwach ausfielen. Zudem droht Deutschland der Verlust seiner Spitzenbonität durch die Ratingagentur Moody's. Aus den USA stehen der FHFA-Hauspreisindex für Mai auf der Agenda.
Quartalszahlen im Fokus
Am US-Rentenmarkt kommen die Notierungen für US-Staatsanleihen nach den Vortagesaufschlägen leicht zurück. Die Rendite zehnjähriger US-Titel steigt auf 1,45 Prozent, bewegt sich damit aber noch immer auf historisch niedrigem Niveau. Eine Trendwende machen Rentenhändler nicht aus.
Als Belastungsfaktor wird die Angebotsseite gesehen, das US-Schatzamt begibt am Dienstag neue Kurzläufer. Der Ölpreis gibt nach dem Vortageseinbruch leicht nach, ein Fass der US-Sorte WTI wird unter 88 Dollar gehandelt.
Mit Blick auf die Einzelaktien werden die Kurse von der fortlaufenden Berichtsperiode gemacht. Die Titel von AT&T steigen vorbörslich um 1,1 Prozent, der Telekommunikationskonzern übertraf im zweiten Quartal dank eines starken Mobilfunkgeschäfts die Gewinnerwartungen und traf die Umsatzprognosen des Marktes.
Der Chemiekonzern DuPont hat seinen Gewinn im zweiten Quartal dank eines sehr guten Agrargeschäfts leicht gesteigert. Allerdings kann sich auch DuPont dem sich eintrübenden Umfeld nicht entziehen und schlägt für den weiteren Jahresverlauf verhaltene Töne an. Das Unternehmen peilt für 2012 nun das untere Ende der zuvor genannten Gewinnprognosespanne an. Die Aktie verliert vor der Startglocke 0,4 Prozent.
Die Anteilsscheine von United Parcel Service sinken um 2,8 Prozent, nachdem der Paketlogistiger in der zweiten Periode die Prognosen verfehlt und seinen Gesamtjahresausblick gesenkt hat.
Die Papiere von Texas Instruments geben um 0,3 Prozent nach, Umsatz- und Gewinnprognose des Halbleiterunternehmens für das dritte Quartal lagen unter dem Analystenkonsens. Im zweiten Quartal hatte Texas Instruments mit dem Ergebnis überraschend gut abgeschnitten, während der Umsatz im Rahmen der Erwartungen lag.
Die Aktien von DeVry brechen um 27 Prozent ein. Der Betreiber höherer Bildungseinrichtungen enttäuschte mit seinem Ausblick. Überdies will das Unternehmen aufgrund einer schwächeren Nachfrage 570 Stellen abbauen.
Um 2 Prozent geht es für die Titel von VMware nach schwachen Zweitquartalszahlen talwärts. Die Aktien des Technologiegiganten Apple verlieren 0,1 Prozent, nach der Schlussglocke wird die Gesellschaft Rechenschaft über das dritte Quartal ablegen.
Quelle: ntv.de, DJ/rts