Marktberichte

Apple zündet nicht Wall Street kommt nicht hoch

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(Foto: AP)

Die US-Börsen sind mit nur kleinen Veränderungen aus dem Handel gegangen. Auch ein seltenes Lob von Standard & Poor's konnte die Anleger nicht anlocken, ebenso wenig wie Apple mit ihrem neu geschnürten Paket.

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Eigentlich gab es am Montag gute Nachrichten für die Wall Street: Standard & Poor's hat den Ausblick für die USA auf stabil von negativ angehoben. Doch nur für kurze Zeit konnte die Ratingagentur die Anleger zum Kaufen animieren. Die Experten verweisen auf die Stärke der amerikanischen Wirtschaft und des Geldsystems. Nach einem Start im Plus blieb die weitere Reaktion der Wall Street aber verhalten, die Indizes pendelten um die Schlussstände vom Freitag.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 15.239 Punkte. Der S&P-500 fiel um 1 Punkt auf 1.643 Punkte, der Nasdaq-Composite kletterte um 0,1 Prozent auf 3.474 Punkte. Das Umsatzvolumen fiel auf 0,60 (Freitag: 0,72) Milliarden Aktien. Auf die 1.362 (2.114) Kursgewinner kamen 1.706 (961) -verlierer. 97 (78) Titel schlossen unverändert.

Am Freitag hatte nach tagelang überwiegend roten Vorzeichen der heimische Arbeitsmarktbericht eine Erholung ausgelöst. Die Daten waren nach dem Geschmack der Investoren - nicht zu gut und nicht zu schlecht, so dass weder eine Straffung der Geldpolitik noch eine Abschwächung der Konjunktur droht. Allerdings ist damit die Unsicherheit um die weitere Geldpolitik nicht aus dem Markt.

Immerhin ließen neue Aussagen des Präsidenten der Fed von St. Louis, James Bullard, darauf schließen, dass ein Ende der ultralockeren Politik noch nicht so rasch ansteht. Bullard hob vor allem die niedrige Teuerung hervor, die eine lockere Geldpolitik möglich macht. Die Anleger hoffen nun noch auf näheren Aufschluss durch die Fed, die am 19. Juni das Ergebnis ihrer nächsten Sitzung bekannt geben wird. Bis dahin könnte es recht volatil an den Märkten zugehen.

Deutlicher waren am Montag die Bewegungen am Anleihe- und am Devisenmarkt. Der Euro konnte seine Verluste aus dem Frühhandel aufholen und kletterte in Richtung 1,3260 Dollar. Offenbar belastete die Erwartung einer lockeren US-Geldpolitik den Dollar. Gegenüber dem Yen stieg der Greenback bis knapp unter 99 Yen - verglichen mit Tagestiefs von 95,40 Yen am Freitag. Am Dienstag das Ergebnis der Sitzung der Bank of Japan mitgeteilt, was im Vorfeld den Yen unter Druck brachte.

Der Goldpreis bewegte sich wechselhaft, nachdem er mit den Aussagen von S&P in einer ersten Reaktion deutlicher unter Druck kam und wieder auf die Tiefststände vom Freitag bei 1.377 Dollar gefallen war. Mit der schwächelnden US-Währung arbeitete er sich wieder auf 1.385 Dollar nach oben. Der Ölpreis für ein Barrel der Sorte WTI gab um 26 Cents oder 0,3 Prozent ab auf 95,77 Dollar. Am Freitag hatte der Preis mit den US-Arbeitsmarktdaten kräftig zugelegt, nun belasteten schwache Konjunkturdaten aus China.

Am US-Anleihemarkt gerieten die Notierungen deutlicher unter Druck. Die Aussagen von S&P könnten ein weiterer Baustein für eine baldige Reduzierung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank sein. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um fünf Basispunkte auf 2,21 Prozent. Im Vorfeld der in dieser Woche anstehenden Auktionen von Titeln im Volumen von 66 Mrd. Dollar herrschte zudem Zurückhaltung am Markt. Es werden Laufzeiten von drei, zehn und 30 Jahren begeben.

Apple sagt seinen Rivalen im Smartphone-Markt mit einer radikal erneuerten iPhone-Software den Kampf an. Die neue Version iOS 7 sei die größte Veränderung seit dem Start des iPhone 2007, sagte Apple-Chef Tim Cook auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco. Mit iOS 7 kommen zahlreiche neue Funktionen und eine deutlich veränderte Optik. Unter den weiteren WWDC-Ankündigungen sind eine komplette Neuauflage des Profi-Computers Mac Pro, eine neue Version des Mac-Systems OS X und ein Internet-Radio zum Anhören von Musik übers Internet. Einige Neuerungen wirken wie ein Gegenentwurf zur Google-Welt mit dem führenden Smartphone-System Android. Für die Apple-Aktie ging es trotz der Neuigkeiten im späten Handel um 0,7 Prozent nach unten.

Google-Aktien steigerten sich um 1,2 Prozent. Im "Wall Street Journal" war berichtet worden, dass der Suchmaschinenbetreiber kurz vor dem Kauf des Entwicklers von Navigationsprogrammen Waze für über eine Milliarde Dollar steht. Texas Instruments wird nach der Schlussglocke einen Zwischenbericht für das zweite Quartal veröffentlichen. Die Aktie legte um 1,2 Prozent zu.

Die Aktie von McDonald's gewann 1,3 Prozent. Die Hamburger-Kette hat im Mai mit einem guten Absatz überzeugt, offenbar schmeckt das umfangreichere Angebot den Kunden. Die Aktien von Hausbau-Unternehmen waren dagegen nicht gefragt. J.P.Morgan hat die Titel von Lennar auf Neutral von Overweight gesenkt. Die Bewertung der Aktie lege überdurchschnittliche fundamentalen Daten zu Grunde, so die Analysten. Lennar gaben 3,4 Prozent nach, andere Werte der Branche wie D.R.Horton oder PulteGroup folgten nach unten.

Quelle: ntv.de, jga/DJ/rts

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