Facebook auf Allzeithoch Wall Street mit kräftigem Grün
30.01.2014, 22:20 Uhr
(Foto: REUTERS)
An den US-Börsen herrscht gute Stimmung. Anleger greifen wieder zu. Die Notenbankentscheidung trifft die Erwartungen. Die Wirtschaftsdaten stimmen mehrheitlich. Einige Unternehmen überzeugen mit ihren Zahlen - oder überraschen sogar.
Positive Nachrichten von der Unternehmensseite haben am Donnerstag die Wall Street beherrscht. Sie ließen die Anleger die Turbulenzen der vergangenen Tage vergessen. Unter anderem hatte Facebook einen Quartalsausweis vorgelegt, der die Skeptiker zum Schweigen brachte. Dank der Mobilfunkwerbung hat das soziale Netzwerk Umsatz und Gewinn überraschend stark gesteigert. Das wurde mit einem Kurssprung von 14,1 Prozent auf 61,09 Dollar belohnt. Bei 62,50 Dollar erreichte die Aktie vorübergehend ihren bisher höchsten Stand.
Der Dow-Jones-Index stieg um 0,7 Prozent auf 15.849 Punkte. Der S&P-500 legte um 1,1 Prozent zu und der Nasdaq-Composite um 1,8 Prozent. Umgesetzt wurden 0,65 (0,74) Milliarden Aktien. Dabei waren die Kursgewinner mit 2.380 klar in der Überzahl. Mit Verlusten schlossen 745 und unverändert 95 Titel.
In den vergangenen Tagen hatte die Kapitalflucht aus vielen Schwellenländern die Anleger auch in den Industriestaaten beunruhigt. Zinserhöhungen der Notenbanken in Indien, der Türkei und Südafrika vermochten den Verfall der jeweiligen Währungen nicht nachhaltig zu stoppen. Sie blieben nicht zuletzt auch deshalb ohne Wirkung, weil die US-Notenbank ihr Konjunkturprogramm am Mittwoch abermals drosselte.
Die am Donnerstag veröffentlichten US-Konjunkturdaten fanden wenig Beachtung. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs im vierten Quartal genau in dem Umfang, den Volkswirte vorhergesagt hatten. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren zwar stärker gestiegen als erwartet, Ökonomen maßen dem aber wenig Bedeutung bei. Die Kältewelle in den USA könnte die Arbeitslosigkeit zeitweise nach oben getrieben haben, hieß es.
Am Devisenmarkt neigte der Dollar nach dem Fed-Entscheid zur Stärke. Der Euro fiel deutlich unter 1,36 Dollar und kostete im späten New Yorker Handel 1,3550 Dollar. Dass die Fed die monatlichen Wertpapierkäufe gedrosselt habe, sei erwartet worden, sagt ein Händler. Etwas überraschend sei die einstimmige Entscheidung des Gremiums, die nahelege, dass die Fed trotz der zuletzt teils schwachen US-Daten und der Verwerfungen in den Schwellenländern von ihrem Ausstiegsfahrplan aus der ultralockeren Geldpolitik nicht abweichen will. Dies spreche für den Dollar.
An der Börse waren Google-Aktien gesucht. Die Titel verbesserten sich um 2,6 Prozent, nachdem sich Spekulationen über den Verkauf der Handysparte Motorola an Lenovo bestätigt hatten. Google wollte zudem nach US-Börsenschluss seine Quartalszahlen vorlegen.
Für die Aktie des US-Paketdienstleisters UPS ging es um 0,5 Prozent nach oben. Je Aktie verdiente UPS im Schlussquartal bereinigt 1,25 Dollar. Das war zwar genauso viel, wie Analysten erwartet hatten, aber 7 Cent weniger als vor einem Jahr. Der Umsatz legte dagegen um 3 Prozent auf fast 15 Milliarden Dollar zu.
Der US-Mischkonzern 3M hat im vierten Quartal 11 Prozent mehr verdient. Der Umsatz legte in allen Segmenten und allen geographischen Regionen zu. Die Aktie fiel dennoch um 1,7 Prozent.
Ebenfalls deutlich nach unten ging es mit den Papieren des US-Ölkonzerns Exxon, die um 1,2 Prozent nachgaben. Der Konzern hat im vierten Quartal wegen einer geringeren Produktion und schwächerer Margen im Raffineriegeschäft 16 Prozent weniger verdient. Während der Gewinn trotz des Rückgangs in etwa im Rahmen der Markterwartungen blieb, enttäuschte der Umsatz.
Schwächster Wert im Dow waren indessen Boeing, die den zweiten Tag in Folge unter den enttäuschenden Geschäftszahlen des Flugzeugherstellers litten und 2,5 Prozent einbüßten.
Quelle: ntv.de, wne/DJ