Marktberichte

Rekordserie beendet Wall Street verschnauft

JPMorgan löst auch andere Verkäufe aus.

JPMorgan löst auch andere Verkäufe aus.

(Foto: REUTERS)

Nach schwachen Signalen vom Kaufverhalten der US-Verbraucher beendet der Dow Jones Industrial seine längste Gewinnserie seit 1996. Zu den größten Verlierern gehören die Aktien von JPMorgan. Trotz des Rücksetzers glauben Anleger an eine Fortsetzung der Rally.

Nach der jüngsten Rekordjagd an der Wall Street haben sich die Anleger zum Wochenschluss zurückgehalten. Deutliche Kursverluste der Großbank JP Morgan lasteten auf dem Markt und veranlassten Börsianer, auch andere Aktien zu verkaufen. Doch die Investoren dürften die Atempause nutzen, um sich neu zu positionieren und dann die Indizes weiter nach oben zu treiben, sagte Cam Albright von Wilmington Trust Investment Advisors. "Ich denke nicht, dass diese ein- oder zweitägige Bewegung am grundsätzlichen Auftrieb dieses Marktes etwas ändern wird, der nach meiner Ansicht derzeit immer noch ziemlich stark ist."

Der Dow Jones mit den 30 Standardwerten ging 0,2 Prozent tiefer aus dem Handel mit 14.514 Punkten, nachdem er zwischen 14.470 und 14.539 Punkten gependelt war. Für das Börsenbarometer geht eine Serie zu Ende: Es hatte in den vergangenen zehn Handelstagen durchweg Gewinne verbucht und am Donnerstag auf einem Allzeithoch geschlossen. Der breiter gefasste S&P 500 verlor zum Wochenschluss ebenfalls 0,2 Prozent auf knapp 1561 Zähler, lag damit aber weiter nur knapp unter einem neuen Rekordwert. Der Technologieindex Nasdaq gab 0,3 Prozent nach auf 3249 Stellen. In der Gesamtwoche legte der Dow damit 0,8 Prozent zu, der S&P 0,6 und die Nasdaq 0,15 Prozent.

Auch an den US-Börsen stand das Geschäft im Zeichen des großen Verfallstags. An diesem sogenannten Hexensabbat laufen an den Terminmärkten einmal im Quartal vier verschiedene Arten von Future- und Optionskontrakten aus. Anleger versuchen die Kurse jener Aktien, auf die sie Derivate haben, dann in eine für sie günstige Richtung zu bewegen. Das kann zu starken Kursschwankungen bei Einzelaktien führen. In Frankfurt schloss der Dax 0,2 Prozent im Minus bei 8042,85 Zählern.

In New York richtete sich die Aufmerksamkeit auf die Aktien von JP Morgan, die knapp zwei Prozent einbrachen. Ein Untersuchungsausschuss des US-Senats wirft der Großbank vor, in ihren extrem verlustreichen Derivate-Geschäften im vergangenen Jahr Risiken ignoriert, Anleger getäuscht, Regulierungsbehörden umgangen und Regeln verletzt zu haben. Ferner muss JP Morgan auf Geheiß der Notenbank bei ihren Dividenden- und Aktienrückkauf-Plänen nachbessern.

Auch Goldman Sachs muss laut dem Ergebnis des jüngsten Stresstests für die 18 größten Banken in den USA in diesen Bereichen noch einmal Hand anlegen. Die Goldman-Papiere legten indes 0,5 Prozent zu. Die Titel der Bank of America zogen sogar 3,8 Prozent an. Der S&P-Index für den Finanzsektor notierte 0,3 Prozent höher

Im Blick der Anleger standen ferner CenterPoint Energy, die sieben Prozent in die Höhe schnellten, und OGE Energy, sich um über zehn Prozent verteuerten. Die beiden wollen Geschäftsteile zusammenlegen, um einen neuen Energie-Dienstleister zu bilden.

Frische Konjunkturdaten bestätigten an den US-Börsen die Einschätzung, dass die heimische Wirtschaft in Schwung kommt. So steigerten die Unternehmen im Februar ihre Produktion unerwartet kräftig. Außerdem bleibt die Inflation in einem Rahmen, der der Fed eine Fortsetzung ihrer Anleihen-Käufe erlaubt. Dieses hat zur Börsenrally in den vergangenen Monaten maßgeblich beigetragen. Allerdings verdirbt der Sparzwang der Regierung den US-Verbrauchern inzwischen die Kauflaune. Deren Stimmung ist derzeit so schlecht wie seit Ende 2011 nicht mehr.

An der New Yorker Börse wechselten rund 1,82 Milliarden Aktien den Besitzer. 1392 Werte legten zu, 1590 gaben nach und 102 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,25 Milliarden Aktien 1093 im Plus, 1367 im Minus und 93 unverändert.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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