Marktberichte

McDonald's schwer verdaulich Wall Street vorsichtig

Die US-Aktienmärkte konnten am Dienstag das rasante Tempo des Vortages nicht halten und fielen ins Minus zurück. Eine satte Gewinnwarnung von McDonald’s schlug den Anlegern zudem auf den Magen. Außerdem belasteten die Prognosen diverser Einzelhändler. Der Dow Jones fiel 1,1 Prozent auf 8.535 Punkte, für die Nasdaq ging es 0,6 Prozent auf 1.392 Zähler nach unten.

Am Vortag habe man nur ein kleines Zwischenhoch gesehen, so ein Händler. Generell habe sich die Stimmung noch nicht verbessert. Die Sorgen um einen Krieg zwischen den USA und dem Irak und die schleppende Erholung der US-Konjunktur würden die Märkte weiter belasten.

Keine Überraschung gab es bei den Verbraucherpreisen, die im November wie von Analysten erwartet um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat gestiegen sind. Im Oktober hatte das US-Arbeitsministerium noch einen Anstieg der Verbraucherpreise von 0,3 Prozent vermeldet.

Etwas besser als erwartet fielen dagegen die Entwicklung der US-Wohnbaubeginne im November aus, die um 2,4 Prozent auf 1,697 Millionen Einheiten im Vergleich zum Vormonat anstieg. Analysten hatten nur mit einem Anstieg auf 1,672 Millionen Einheiten gerechnet.

Kurz vor Börsenbeginn gab es von der US-Notenbank dann noch die neuesten Daten zur Industrieproduktion, die im November im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent gestiegen ist, was im Rahmen der Analystenerwartungen lag. Die Kapazitätsauslastung erreichte 75,6 Prozent und lag damit leicht über den Erwartungen von 75,4 Prozent.

Satte Gewinne gehören bei McDonald’s mittlerweile der Vergangenheit an. Die größte Schnellrestaurantkette der Welt gab am Dienstag eine Gewinnwarnung aus. Das Unternehmen, dass in sieben der vergangenen acht Quartale einen Gewinnrückgang verbucht hat, erwartet nun für das vierte Quartal sogar einen Fehlbetrag von 5 bis 6 Cent je Aktie auf Grund von Restrukturierungskosten. Das ist der erste Verlust überhaupt. Analysten waren bislang von einem Überschuss von 31 Cent je Anteilsschein ausgegangen. Ohne die Restrukturierungskosten würde ein Gewinn von 25 bis 26 Cent erwirtschaftet, so die Burger-Kette weiter. Die Aktie fiel satte 8 Prozent auf 16 Dollar.

Der Mischkonzern General Electric hat seine Prognosen für das laufende und das kommende Jahr bekräftigt. Anzeichen, dass man besser als bislang prognostiziert abschneiden könne, gebe es allerdings nicht, so der Konzern weiter. Die Aktie gab 1,6 Prozent auf 26 Dollar nach.

Best Buy, die größte Elektronikwarenkette der USA, hat seinen Gewinn im dritten Quartal leicht auf 26 Cent je Aktie nach 25 Cent im vergleichbaren Vorjahresquartal gesteigert. Analysten hatten nur mit einem gleichbleibenden Ergebnis zum Vorjahr gerechnet. Der Umsatz stieg in den abgelaufenen drei Monaten um 16 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar. Die Aktie gab 5,5 Prozent auf 24 Dollar.

Die zweitgrößte Elektronikwarenkette der USA, Circuit City Stores, hat unterdessen seinen Verlust aus dem operativen Geschäft im abgelaufenen Quartal auf 10 Cent je Aktie nach 4 Cent im vergleichbaren Vorjahresquartal ausgeweitet. Netto lag der Verlust bei 9 Cent je Aktie. Analysten hatten im Schnitt mit einem Fehlbetrag von 13 Cent je Aktie gerechnet. Die Aktie fiel 11,2 Prozent auf 7,27 Dollar.

Gute Zahlen legte der Videospieleproduzent Take-Two Interactive Software vor. In den Büchern des New Yorker Unternehmens stand im vierten Quartal ein Gewinn von 54 Cent je Aktie, im vergleichbaren Vorjahresquartal war noch ein Minus von 13 Cent je Aktie verbucht worden. Analysten hatte im Schnitt mit einem Überschuss von 47 Cent je Anteilsschein gerechnet. Die Papiere fielen nach freundlichem Start dennoch 1,1 Prozent auf 24,60 Dollar.

Nextel Communications hat seine Prognosen für das Gesamtjahr 2002 bestätigt. Trotz eines schwierigen Wirtschaftsklimas und einer geringeren Industrienachfrage erwartet der Telekommunikationskonzern für 2002 noch immer ein Plus von 1,9 Mio. Kunden, 3,1 Mrd. Dollar operativen Cash-Flow und weniger als 1,9 Mrd. Dollar an Ausgaben. Die Aktie von Nextel gewann 3,2 Prozent auf 13,23 Dollar.

Die US-Investmentbank JP Morgan hat bei der US-Fluggesellschaft Northwest Airlines ihre Verlustprognose für das laufende Quartal und das Gesamtjahr erhöht. Die Verkehrszahlen zeigen bislang keine Anzeichen einer Erholung, hieß es. Für das laufende Quartal wird mit einem Verlust von 2,50 Dollar je Aktie gerechnet. Bislang wurde ein Minus von 2,05 Dollar erwartet. Für das Gesamtjahr wurde die Verlustprognose von 5,70 auf 6,15 Dollar je Anteilsschein ausgeweitet. Trotzdem wurde die bisherige Einstufung "Overweight" beibehalten. Die Aktie verlor knapp 2 Prozent auf 7,98 Dollar.

Wie bekannt wurde, haben sechs Mitglieder des Vorstands des angeschlagenen Telekommunikationskonzerns Worldcom ihren Rücktritt angekündigt. Damit ist der Weg für Michael Capellas, den früheren Chef von Compaq, frei. Gestern wurde Michael Capellas vom Insolvenzrichter als neuer Vorstand des Unternehmens anerkannt. Capellas hatte bereits vor Tagen angekündigt, den bestehenden Vorstand komplett austauschen zu wollen. Die Aktie legte rund 5 Prozent auf 20 Cents zu.

Quelle: ntv.de

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