Kleine Rally in New York Wall Street zieht sich hoch
06.11.2007, 22:10 UhrNicht dass die amerikanischen Börsen alle ihre Sorgen los wären, doch konzentrierten sie sich auf einige gute Nachrichten und kletterten entsprechend. Für Krisenwerte wie Citigroup und andere Banken ging es zwar weiter in den Keller, doch zeigten andere Branchen eine ansehnliche Rally.
Am Ende hatte sich der Dow-Jones-Index um 0,88 Prozent auf 13.663 Punkte verbessert, und der marktbreite S&P-500-Index legte um 1,2 Prozent auf 1.520 Punkte zu. Die Hightech-orientierte Nasdaq schloss mit einem Plus von ein Prozent bei 2.825 Punkten.
Ihren Zweckoptimismus zeigten Anleger am deutlichsten in Bezug auf den Rohstoffmarkt. Der Ölpreis kletterte weiter und schloss bei einem neuen Allzeit-Hoch von fast 97 Dollar pro Fass. Das führte vor allem dazu, dass ExxonMobil um drei Prozent kletterte und unter den stärksten Dow-Werten schloss.
Weitere starke Dow-Werte waren American International Group und J.P. Morgan Chase, die sich von ihren jüngsten Rückschlägen erholte, während die Citigroup nach dem 11-Milliarden-Schock vom Vortag und weiteren Abstufungen erneut um 3,4 Prozent einbrach und als Schlusslicht im Dow schloss.
Im Mittelpunkt des Interesses standen einige Hightech-Werte, was nicht zuletzt an einem erfolgreichen Börsengang in Hong Kong lag. Dort hat der Online-Einzelhändler Alibaba.com seinen Börsenwert am Tag seines IPO verdreifacht. Damit ist dem Unternehmen das erfolgreichste Hightech-IPO seit Google gelungen und das erfolgreichste chinesische Hightech-IPO überhaupt.
Vom Hightech-Fieber lassen sich amerikanische Werte anstecken. Google gehörte zu den Gewinnern, während ausgerechnet Yahoo um fast fünf Prozent einbrach. Der Suchmaschine gehört ein 40-prozentiger Anteil an Alibaba.com.
Unter Druck schloss auch Sun Microsystems. Die Aktie verlor fast zehn Prozent, obwohl das Unternehmen im vergangenen Quartal zurück in die Profitabilität gefunden hat und auf steigende Margen blickt. Allerdings ist der Umsatz nur um ein Prozent gestiegen und damit weniger stark als Anleger erhofft hatten.
Abseits des Hightech-Sektors machen auch die Baufirmen Schlagzeilen. Bei Hovnanian Enterprises ist die Zahl der fertiggestellten und verkauften Häuser im vergangenen Quartal um 20 Prozent zurückgegangen. Auch die Neubestellungen haben abgenommen, während die Zahl der Verträge, die in letzter Minute gekündigt werden, auf bis zu 40 Prozent gestiegen ist.
Der Konkurrent Beazer Homes schreibt 230 Mio. Dollar ab und löst damit Optionen auf Bauland auf, die man im schwachen Marktumfeld nicht benötigt. Zudem wird ein Viertel der Mitarbeiter, das sind 650 Stellen, entlassen und die Dividende wird halbiert. Anleger zeigten sich nachsichtig und ließen die Aktie um acht Prozent klettern.
Quelle: ntv.de