Goldpreis legt zu Zucker wird teurer
25.01.2010, 14:40 UhrNeu aufgeflammte Spekulationen um einen Angebotsengpass haben den Zuckerpreis wieder in die Höhe getrieben. Der Markt warte gespannt, ob die großen Verbraucher wie Indien, Pakistan oder Iran bereit seien, die aktuellen Preise zu zahlen, sagten Börsianer. Dank der sich wieder erholenden Weltkonjunktur steigt die Nachfrage.
Gleichzeitig fielen die Erträge Brasiliens und Indiens, weltweit die größten Produzenten des Süßungsmittels, in der vergangenen Erntesaison wegen schlechten Wetters geringer aus als erwartet. In London verteuerte sich der März-Kontrakt auf raffinierten Zucker um bis zu 1,6 Prozent auf 759,30 Dollar je Tonne und war damit nur noch knapp acht Dollar von einem Rekord entfernt. Der in den USA gehandelte Rohzucker-Future stieg sogar um 2,8 Prozent auf 29,60 US-Cent je Pfund. In der Vorwoche hatte er mit 29,82 US-Cent ein 29-Jahres-Hoch markiert.
Bei den Edelmetallen übersprang Gold zeitweise wieder die psychologisch wichtige Marke von 1100 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Gegen Mittag lag der Preis mit 1097,95 Dollar rund ein halbes Prozent über dem Freitagsschluss. "Einige Schnäppchenjäger betrachten den Kursrutsch der Vorwoche offenbar als überzogen", sagte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. Gold hatte in der Spitze rund 50 Dollar verloren. Unterstützung erhielt es Börsianern zufolge zusätzlich von der weiteren Abschwächung des Dollar. Dies macht das Edelmetall für Investoren außerhalb der USA billiger. Vor allem aus Indien, dem weltweit größten Goldmarkt, gebe es stetige Nachfrage. Die Preise für Platin und Palladium stabilisierten sich bei 1543,50 beziehungsweise 435,50 Dollar je Feinunze. Damit blieben beide aber außer Reichweite ihrer Hochs der Vorwoche.
Am Rohölmarkt stabilisierten sich die Kurse der beiden führenden Öl-Sorten Brent und WTI bei 73,10 beziehungsweise 74,49 Dollar je Barrel (159 Liter). Der Markt bleibe aber unter Druck, betonte Analyst Weinberg. Ein Grund seien die anhaltenden Spekulationen um eine Straffung der chinesischen Geldpolitik und ein dadurch gebremstes Wachstum der Weltwirtschaft. Außerdem wirkten die Pläne von US-Präsident Barack Obama zur schärferen Regulierung der Finanzbranche nach. "Ein Großteil des Geldes in den Rohstoffmärkten kommt ganz klar aus dem Eigenhandel", sagte Analyst Robin Bhar von der Investmentbank Calyon. "Sollte den großen Playern die Teilnahme nicht mehr gestattet werden, wird Liquidität abfließen."
Auch bei den Industriemetallen war dieses Thema der wichtigste Tagesordnungspunkt. Die Analysten der Deutschen Bank rechneten für die kommenden Monate mit einer anhaltend starken Nachfrage nach Kupfer. Dabei werde vor allem der Bedarf der Auto- und Haushaltsgeräte-Hersteller zunehmen. Das unter anderem für Stromkabel verwendete Metall verteuerte sich nach den Kursverlusten der Vorwoche um 0,3 Prozent auf 7420 Dollar je Tonne.
Quelle: ntv.de, rts