Marktberichte

Industriewerte treiben Handel US-Börsen legen zu

Die Wall Street verabschiedet sich mit Gewinnen ins lange Wochenende. Laut Händlern hilft die Erklärung des G8-Clubs im französischen Deauville, nach der sich die Situation in der globalen Wirtschaft verbessere. Ein erneut fester Rohstoffmarkt sei eine weitere Stütze gewesen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Steigende Rohstoffpreise haben die US-Börsen zum Wochenschluss nach oben gezogen. Der deutlich schwächere Dollar führte am Freitag bei geringem Handel vor allem bei Öl und Gold zu höheren Preisen, was Firmen aus der rohstoffverarbeitenden Industrie half. Dollar wie Euro fielen zum Schweizer Franken auf ein Rekordtief. Zwar schlug die europäische Schuldenkrise weniger hohe Wellen als zuletzt. Viele Investoren betrachten die öffentliche Verschuldung in den USA und der Eurozone aber weiter mit Sorge. Am Montag bleibt die Wall Street wegen des Feiertags "Memorial Day" geschlossen.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg um 0,3 Prozent auf 12.441 Punkte. Im Handelsverlauf pendelte er zwischen 12.397 und 12.483 Zählern. Der breiter gefasste S&P-500 kletterte um 0,4 Prozent auf 1331 Stellen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte 0,5 Prozent zu auf 2796 Zähler. Für die Woche steht für den S&P-500 ein Minus von 0,2 Prozent, für den Dow von 0,6 Prozent und die Nasdaq von 0,2 Prozent. In Frankfurt schloss der Deutsche Aktienindex (Dax) 0,7 Prozent höher bei 7163 Punkten.´

Dow Jones
Dow Jones 45.422,13

Der steigende Ölpreis schürte bei Anlegern die Erwartung besserer Geschäftsaussichten für Energiekonzerne. Papiere von Occidental Petroleum legten 1,5 Prozent zu. Die Aktie von Freeport-McMoRan Copper & Gold gewann 2,7 Prozent. Derzeit könnten sich Investoren zudem darauf einstellen, dass ein schwacher Dollar Aktien treibe und umgekehrt ein stärkerer Greenback zu Verlusten führe, sagte Michael Sheldon von RDM Financial. Ein schwächerer Dollar erleichtere den Export und sorge so bei multinationalen Konzernen für höhere Gewinne.

Bankentitel legten ebenfalls zu. Deutsche und französische Geldhäuser dürfen sich Hoffnung auf ein Entgegenkommen der EU bei der Umsetzung der neuen Eigenkapital- und Liquiditätsregeln machen. Der vorläufige Entwurf der entsprechenden EU-Verordnung von Binnenmarktkommissar Michel Barnier weicht laut Banken- und Reguliererkreisen in zwei Punkten von den Vorgaben des Baseler Ausschusses ab. Das beflügelte etwa Aktien der Bank of America, die zwei Prozent zulegten.

Neue Konjunkturdaten lieferten dagegen eher den Pessimisten Futter. Steigende Preise für Benzin und viele Lebensmittel dämpften die Kauflaune der Amerikaner. Ihre Konsumausgaben stiegen im April um 0,4 Prozent.

Die Hoffnung auf eine Erholung des US-Häusermarkts erhielt eine weiteren Dämpfer, weil der Index der laufenden Verkäufe bestehender Häuser im April überraschend stark um 11,6 Prozent fiel. Börsianer reagierten aber gelassen. "Die Leute haben eine Erholung in nächster Zeit abgeschrieben, und weil der Sektor einen sehr geringen Teil der allgemeinen Wirtschaftsleistung ausmacht, werden die schwachen Daten keinen großen Einfluss haben", sagte Maris Ogg von Tower Bridge Advisors.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 690 Millionen Aktien den Besitzer. 2205 Werte legten zu, 781 gaben nach und 119 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,66 Milliarden Aktien 1638 im Plus, 935 im Minus und 114 unverändert.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen