Marktberichte

Dickes Plus von drei Prozent "Kaufpanik" treibt Dax

Das Börsenbarometer springt auf Schön.

Das Börsenbarometer springt auf Schön.

Nach einem über weiten Strecken holprigen Tag klettert der Dax im Schlepptau der Wall Street drei Prozent ins Plus. Die gute Stimmung überrascht einige Anleger auf dem falschen Fuss, sie müssen sich hektisch eindecken. Ein einziger Titel bleibt auf der Verliererliste zurück.

Einen fulminanten Wochenauftakt hat der deutsche Aktienmarkt hingelegt. Doch erst mit der Startglocke an Wall Street am Nachmittag zogen die Kurse kräftig an. Bis dahin hatte der Dax bei geringen Umsätzen eher vor sich hingedümpelt, zumeist leicht im Plus. Am Ende des Xetra-Handels stand dann ein Anstieg von drei Prozent oder 172 Punkten auf 5.847 zu Buche. Das ist der höchste Schlussstand seit fast drei Monaten.

Händler sprachen von einer "Eindeckungs-Panik", also von der Schließung leer verkaufter Aktienpositionen. Anleger hätten in den vergangenen Wochen - trotz der Stabilisierung der Kurse - mit großen Volumina auf fallende Aktienmärkte gesetzt. Als der Dax am Nachmittag im Verbund mit den US-Börsen den Weg nach oben aufnahm, hätten Händler diese Leerpositionen teilweise schließen müssen, um keine Verluste zu machen.

Von Computern ausgelöste Kaufprogramme, welche bei starken Trends auf den fahrenden Zug springen, hätten wie so oft die Dynamik noch angeheizt. "Hinzu kommt, dass die Aktienmärkte wohl doch zu negativ in die Saison der US-Quartalsberichte gehen", sagte ein Händler. Am Dienstag gibt der Aluminiumkonzern Alcoa den inoffiziellen Startschuss für den einige Wochen dauernden Zahlenreigen aus den USA.

"Das nächste Ziel für den Dax liegt jetzt bei 6.000 Punkten", sagte ein Händler mit Blick auf die technische Lage. Bei 5.600 Zählern liege eine Unterstützung. Von hohen Umsätzen war der starke Kursanstieg nicht begleitet: Auf Xetra wurden 140,86 Mio. Dax-30-Aktien im Gesamtvolumen von etwa 2,95 Mrd. Euro gehandelt. Am Freitag waren es rund 161,0 Mio. Aktien im Wert von rund 3,41 Mrd Euro.

Die Ergebnisse des Treffens von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy am Sonntag in Berlin wollten Händler nicht mehr recht als Kursstütze werten. "Trotz der Ankündigung, noch in diesem Monat die schlimmsten Probleme in der Eurozone lösen zu wollen inklusive Rekapitalisierung der Banken - Merkel und Sarkozy sind Details eines Rettungspakets schuldig geblieben", kommentierte ein Händler.

Metro
Metro 4,43

Metro waren die einzigen Kursverlierer im Dax. Die Aktie gab 3,2 Prozent auf 32,17 Euro nach. Der Abgang des Vorstandsvorsitzenden Eckhard Cordes sei negativ für die Stimmung, sagte Silvia-Quandt-Analyst Klaus Kränzle. Immerhin habe Cordes das Sparprogramm der Metro auf die Beine gestellt, welches die Gewinnbasis in der Abwärtsbewegung der vergangenen Monate gesichert habe. Cordes wird die Metro spätestens zum 31. Oktober 2012 verlassen.

Profiteure des steigenden Marktes waren wie so oft die Finanzwerte und die konjunktursensiblen Branchen und Aktien. So legten Allianz um 4,4 Prozent und Commerzbank um 3,8 Prozent zu. BMW, Daimler und VW stiegen um jeweils mehr als vier Prozent. Continental verteuerten sich um sechs Prozent auf 49,71 Euro. Infineon, ebenfalls ein Ausrüster der Automobilbranche, rückten um 5,4 Prozent auf 6,04 Euro vor.

MAN blieben mit einem Plus von 1,3 Prozent zurück, hier bremste die Nachfrageschwäche des schwedischen Lkw-Produzenten Scania auch den MAN-Kurs. Bei den Nebenwerten waren ebenfalls vor allem die stark konjunkturabhängigen Titel gesucht. Die Kursgewinne reichten von 5,5 Prozent für GEA über 6,2 Prozent für Lanxess bis zu 6,5 Prozent für Klöckner & Co.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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