Marktberichte

100 Punkte futsch Dax verliert kräftig

Der deutsche Aktienmarkt orientiert sich weiter nach unten. Den Börsianern fehlt hinsichtlich des europäischen Krisenmanagements schlichtweg das Vertrauen. Dazu kommt die Auktion fünfjähriger italienischer Staatsanleihen mit rekordhohen Zinsen. Auch aus Amerika kommt nur Gegenwind.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Aus Unzufriedenheit über das Management der Schuldenkrise haben am Mittwoch weitere Anleger den europäischen Finanzmärkten den Rücken gekehrt. Darüber hinaus sorgte die drohende Herabstufung der Bonität zahlreicher Staaten der Eurozone für Unruhe. Enttäuscht reagierten Investoren auch darauf, dass .

Dazu kam die erste Auktion länger laufender Staatsanleihen nach dem EU-Krisengipfel. Dabei musste Italien bei fünfjährigen Papieren mit 6,47 Prozent die höchste Rendite seit Bestehen der Eurozone hinnehmen. Das hoch verschuldete Land konnte aber das gesamte angepeilte Volumen von drei Milliarden Euro platzieren.

Auch die schwache Handelseröffnung in den USA wirkte sich negativ auf das Geschehen in Frankfurt aus. Die amerikanischen Indizes kamen nicht einmal in die Nähe des grünen Bereichs. Der deutsche Aktienmarkt weitere so seine Verluste am Nachmittag aus.    

Der Dax gab um 1,7 Prozent nach und schloss bei 5675 Punkten. Damit verlor der Leitindex fast 100 Punkte. Der MDax sackte um 2,2 Prozent auf 8399 Zähler ab. Der TecDax verzeichnete ein Minus von 1,7 Prozent und wies 661 Punkte auf.

"Die Glaubwürdigkeit der europäischen Reaktion steht sehr in Frage", betonte Kit Juckes, Chef-Devisenanalyst der Societe Generale. "Die europäischen Institutionen betonen immer wieder nachdrücklich, was sie nicht gewillt sind, zu tun. Den Markt belastet dabei die Tatsache, wie wenig sie zu riskieren bereit sind - und das vor den Feiertagen." Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich nach Aussagen von Teilnehmern auf der Sitzung der CDU/CSU-Fraktion erneut gegen die Anhebung der Haftungsobergrenze des geplanten dauerhaften Euro-Rettungsschirms ESM ausgesprochen.  

Vor diesem Hintergrund standen einmal mehr die Bankenwerte im Fokus. Deutsche Bank verloren 1,9 Prozent. Commerzbank verteuerten sich nach Auf und Ab um 5,2 Prozent. Das Bundeskabinett beschloss . Damit kann der Staat Banken im kommenden Jahr notfalls unter die Arme greifen.

Ins Rampenlicht rückten außerdem die Versicherer, nachdem die Ratingagentur Fitch die Bonität von Generali und einigen italienischen Mitbewerbern gesenkt hatte. Allianz büßten 2,1 Prozent ein; mit Munich Re ging es 1,6 Prozent runter.  

Unter starkem Druck standen die Automobilwerte: BMW fielen um 5,1 Prozent, für VW ging es um 4,5 Prozent nach unten. Auch Daimler bewegten sich nach unten und verbilligten sich um 3,1 Prozent.

Metro gingen um 3,6 Prozent runter, nachdem die Analysten der niederländischen ING auf ein schwaches Weihnachtsgeschäft im europäischen Einzelhandel spekulieren. Die LBBW hat die Metro-Papiere darüber hinaus auf "Halten" von "Kaufen" herabgestuft.

Im MDax stiegen Tui nach den Zahlen für das Geschäftsjahr 2010/2011 um 4,4 Prozent. "In jeder Hinsicht besser als erwartet", kommentierte ein Analyst. Dazu hätten alle Geschäftsbereiche beigetragen, darüber hínaus habe sich der Reiseveranstalter zuversichtlich zum Geschäftsjahr 2011/2012 geäußert.

Im TecDax stiegen Q-Cells nach der Solon-Insolvenz um 0,7 Prozent. Solarworld gewannen 5,9 Prozent.

Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ

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