Marktberichte

US-Daten helfen über Schuldenmisere Dax kann noch gewinnen

Mit dem deutschen Aktienmarkt geht es am Donnerstag aufwärts. Dazu tragen maßgeblich gute US-Konjunkturdaten bei. Dennoch ist man in Frankfurt nach wie vor vorsichtig, denn die Schuldenkrise grassiert weiter. So gelingt dem Dax auch nicht der große Wurf.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Unterstützt von überraschend gut ausgefallenen US-Konjunkturdaten hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag einen Erholungsversuch gestartet. Für Zuversicht sorgte nach Angaben vom Frankfurter Parkett auch die erfolgreich verlaufene Auktion spanischer Staatsanleihen. "Die Anleger klammern sich derzeit an jeden Strohhalm - denn selbst, wenn die Zinsen geringer ausgefallen sind, bleiben sie immer noch hoch", sagte ein Händler.    

Der Dax legte um 1,0 Prozent zu und schloss bei 5731 Punkten. Zeitweise hatte der Leitindex sogar rund 2 Prozent zugelegt. Der MDax stieg um 1,4 Prozent auf 8519 Zähler. Der TecDax verzeichnete ein Plus von 0,9 Prozent und wies 667 Punkte auf.

Die Geschäfte der Industrie im Staat New York liefen im Dezember so gut wie seit über einem halben Jahr nicht mehr - der "Empire State"-Index kletterte von 0,61 auf 9,53 Punkte. "Die Stimmungsverbesserung in der Industrie ist positiv zu werten, insgesamt sollte die US-Wirtschaft im 4. Quartal ein moderates Wachstum aufweisen können", urteilte Helaba-Analystin Viola Stork in einem Kommentar. - so sank auf Wochensicht die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Auch der Philadelphia-Fed-Index, der das verarbeitende Gewerbe in der Region rund um die Millionenstadt analysiert, war besser als erwartet.

Spanien sammelte beim Verkauf dreier Anleihen doppelt so viel Geld am Finanzmarkt ein wie geplant - und das zu vergleichsweise günstigen Konditionen. Für fünfjährige spanische Anleihe wurde ein durchschnittlicher Zins von 4,023 Prozent fällig - zu Monatsbeginn waren es noch 5,276 Prozent. Beruhigend wirkte laut Börsianern auch, dass der Euro seinen jüngsten Kursrutsch am Donnerstag stoppte.

Dass vor allem die Eurozone derzeit mit großen Problemen zu kämpfen hat, zeigte auch der Markit-Einkaufsmangerindex für die Privatwirtschaft. Das Barometer blieb trotz eines leichten Anstiegs auf 47,9 Punkte den vierten Monat in Folge unter der Marke von 50 Zählern, ab der Wachstum signalisiert wird. Wegen sinkender Aufträge, pessimistischer Geschäftsaussichten und der hartnäckigen Misere in den Euro-Peripherieländern schließt Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson auch ein weiteres Minus-Quartal nicht aus.

Gut liefen in Frankfurt die Finanzwerte. So verteuerten sich Commerzbank um 6,7 Prozent. Händler verwiesen weiterhin auf die  geplante Reaktivierung des Bankenrettungsfonds Soffin. Nach dem am Vortag verabschiedeten Gesetzentwurf der Bundesregierung könnten Banken Staatsanleihen in eine "Bad Bank" unter dem Dach des Soffin auslagern, was vor allem der Commerzbank helfen würde. Deutsche Bank gingen um 1,5 Prozent hoch.

Eon stiegen um 1,6 Prozent. Der größte deutsche Energiekonzern hält seine Investitionen in Ökostrom stabil. In den kommenden fünf Jahren sollen mindestens 7 Milliarden Euro in erneuerbare Energien fließen. Schwerpunkt sind dabei Windprojekte auf hoher See.

Siemens drehten nach ständigem Auf und Ab ins Minus und verbilligten sich um 0,8 Prozent. Analysten von Goldman Sachs hatten die Papiere des Technologiekonzerns heruntergestuft.

Deutsche Telekom sanken um 0,5 Prozent. Die Papiere wurden durch eine Dividendenkürzung bei der spanischen Telefonica belastet.

Im MDax setzten Tui ihre Aufwärtsbewegung fort. Sie schossen um 12,1 Prozent hoch. Bereits am Vortag waren sie nach der Vorlage von Jahreszahlen um gut vier Prozent geklettert. Einige Analysten stuften die Papiere des Reisekonzerns daraufhin hoch.

Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ

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