Marktberichte

Optimistisch ist zurück Alcoa schmiert Asiens Börsen

Aussichten auf Schadenersatz: Die Olympus-Aktie steigt.

Aussichten auf Schadenersatz: Die Olympus-Aktie steigt.

(Foto: REUTERS)

Mit dem Start in die US-Berichtssaison dreht an den asiatischen Börsen der Wind: Nach einem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende zeigen die Trendpfeile in Japan, China, Taiwan, Südkorea, Singapur und Australien erkennbar nach oben. Die Börse in Shanghai kann zudem auf einen weiteren Impulsgeber setzen.

Die Aktienmärkte in Fernost haben am Dienstag Gewinne verzeichnet. Nach einem zuversichtlichen Ausblick des US-Aluminiumkonzerns Alcoa hellte sich die Stimmung an den Asien-Börsen auf.

Präsentation in Tokio: Sharp zeigt das "Big Pad", ein gut zwei Meter in der Diagonale messenden, berührungsempfindlichen Bildschirm.

Präsentation in Tokio: Sharp zeigt das "Big Pad", ein gut zwei Meter in der Diagonale messenden, berührungsempfindlichen Bildschirm.

(Foto: AP)

verzeichnete zu Jahresende zwar einen Quartalsverlust, gab sich aber für 2012 optimistisch und rechnet mit einer anziehenden Nachfrage nach dem Leichtmetall. Der Konzern gilt als Frühindikator für die Entwicklung der Konjunktur, da Aluminium bei der Herstellung vieler Güter von Nöten ist. Trotz der US-Zahlen schauten Börsianer weiterhin auch nach Europa. In den kommenden Tagen erhoffen sie sich weitere Hinweise darauf, wie sich die Schuldenkrise auf die weltweite Finanzwirtschaft auswirkt.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 8422 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg 0,3 Prozent auf 731 Stellen. Auch die Aktienmärkte in Taiwan, Singapur, Südkorea, Singapur, Australien sowie Schanghai legten zu. Börsianer sagten, der Handelsumsatz sei dünn und werde dies auch bleiben angesichts des kommenden EU-Gipfels und der Anleihe-Auktionen von Italien und Spanien.

Bei den Einzelwerten stachen in Japan einmal mehr die Papiere des Kameraherstellers Olympus hervor. Sie stiegen um knapp 20 Prozent. Das Unternehmen verklagt im Zusammenhang mit dem Bilanzskandal 19 seiner ehemaligen und aktuellen Manager. Zudem hieß es, alle aktuellen Mitglieder aus dem Verwaltungsrat würden im März oder April ihre Ämter niederlegen. Der Konzern hat in den vergangenen Jahren 1,3 Mrd. Euro falsch verbucht.

Auch die Anteilsscheine von LG Display gehörten zu den Gewinnern. LG-Chef Han Sang Beom rechnet damit, dass die Preise für LCD-Schirme ab Ende des ersten Quartals wieder anziehen und damit die aktuelle Talsohle durchschritten sei. Der Aktie half dies auf die Sprünge - sie legte 3,8 Prozent zu.

Chinas Anleger marschieren

Die Aussicht auf eine Öffnung der chinesischen Aktienmärkte für Ausländer bescherte der Börse in Shanghai abermals kräftige Kursgewinne. Wenig Einfluss auf den Markt hatten dagegen die Daten zur chinesischen Handelsbilanz. Der Shanghai-Composite-Index gewann 2,7 Prozent. In Hongkong legte der Hang-Seng-Index um 0,7 Prozent auf 19.004 zu.

China will den Kapitalmarkt stärker für ausländische Investoren öffnen und besonders die Rolle langfristig orientierter Investoren aus dem institutionellen Sektor stärken, um den geschwächten heimischen Aktienmarkt auf die Sprünge zu verhelfen. Die Finanzierungsquellen für die Unternehmen müssten auf eine breitere Basis gestellt werden, etwa über Aktien, um die systemischen Risiken des Bankensektors zu vermindern, sagte der Chef der Regulierungsbehörde für den Wertpapiermarkt, Guo Shuqing. Zudem sollten die Vorschriften für Börsengänge reformiert werden.

Damit lieferten die chinesischen Behörden ein weiteres Signal, dass die Führung bemüht ist, die Investorenstimmung für den angeschlagenen Aktienmarkt zu heben. Schon am Wochenende hatte Ministerpräsident Wen Jiabao gesagt, die Regierung wolle das Vertrauen an den Märkten durch Reformen des Kapitalmarkts und höhere Dividendenzahlungen stärken. Die schon am Wochenende veröffentlichten Daten zur Geldmenge M2 und zur Kreditvergabe der chinesischen Banken hätten ebenfalls erneut zur guten Stimmung beigetragen, sagten Händler. Daneben habe der Markt von der niedrigen Bewertung profitiert.

Exportweltmeister China

Die chinesische Handelsbilanz wies im Dezember einen etwas mehr als doppelt so hohen Überschuss auf wie erwartet, was auf einen deutlichen Rückgang der Importe zurückzuführen war. Die Daten fanden jedoch kaum Beachtung.

 Die Gewinne waren breit gestreut. Unter anderem profitierten Stahlhersteller von der Erwartung einer steigenden Nachfrage. Angang Steel gewannen 4,0 Prozent und Wuhan Iron & Steel 3,7 Prozent. Im Automobilsektor legten SAIC Motor um 2,4 Prozent zu, nachdem das Unternehmen für das vergangene Jahr ein Absatzplus von 12 Prozent gemeldet hatte. Ferner hatte der Verband der chinesischen Automobilhersteller prognostiziert, dass der chinesische Pkw-Markt in diesem Jahr stärker als im vergangenen wachsen werde. FAW Car rückten um 2,9 Prozent vor.

Quelle: ntv.de, dpa/rts/DJ

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