Gewinnerwartung gesenkt Air Berlin bremst erneut
29.05.2008, 09:55 UhrDie zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin hat wegen der hohen Kerosinpreise ihre Gewinnerwartungen für das laufende Jahr erneut gedämpft. Das Unternehmen gehe nun von einem positiven Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) aus. Zuvor hatte Air Berlin noch ein Ebit von 73 bis 120 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das Erreichen dieses Zielkorridors werde durch den rasant steigenden Ölpreis erschwert, teilte die Gesellschaft am Donnerstag mit.
"Wir müssen für die Treibstoffkosten des laufenden Jahres circa 80 Millionen Euro mehr veranschlagen, als wir dies noch im März getan hatten", sagte Firmenchef Joachim Hunold. Bereits damals hatte Air Berlin seine Gewinnprognose zurückgeschraubt. Um von den rasanten Preissteigerungen künftig möglichst gering betroffen zu sein, hat die Airline 88 Prozent des Treibstoffbedarfs für das laufende Jahr gesichert. Erneut betonte Hunold, den veränderten Marktbedingungen mit einem "Maßnahmenpaket" begegnen zu wollen. Unrentable Strecken sollen gestrichen und die Kapazitäten angepasst werden. Die im Kleinwerteindex SDax notierte Aktie sackte im vorbörslichen Handel um 3,6 Prozent ab.
Verlust im ersten Quartal verringert
Neben den hohen Treibstoffpreise machen Air Berlin auch die schwächelnde Konjunktur sowie ein zunehmender Wettbewerb auf der Langstrecke zu schaffen. Dennoch habe sich im ersten Quartal der Verlust vor Zinsen und Steuern auf 67,7 Millionen von 85 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum reduziert. Damit übertraf die Fluggesellschaft die Erwartungen von Analysten, die mit einem Minus von 71 Millionen Euro gerechnet hatten. Unter dem Strich stand ein Verlust von 59 (Vorjahr: 66,4) Millionen Euro. Insbesondere bei Ferienfliegern wie der im Vorjahr übernommenen LTU sind Verluste im Auftaktquartal keine Seltenheit. Der Konzernumsatz legte um vier Prozent auf 654,5 Millionen Euro zu.
Quelle: ntv.de