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Hohe Kosten, weniger Gäste Airlines befällt Panik

Die Situation der europäischen Luftfahrtbranche spitzt sich angesichts gestiegener Treibstoffkosten und gesunkener Auslastung drastisch zu. Im April blieb durchschnittlich jeder vierte Platz in den Maschinen unbesetzt. Nach der Sommersaison dürften etliche Airlines ihr Angebot stark einschränken, kündigte der Verband der Europäischen Fluggesellschaften (Association of European Airlines - AEA) an. Europas größter Billigflieger Ryanair teilte mit, wegen des drastisch gestiegenen Ölpreises die Kosten weiter drücken zu wollen und in diesem Winter weniger Flieger starten zu lassen. Der Kostendruck verstärkt auch die Forderungen der Fluggesellschaften nach größeren, sparsamen Maschinen.

Als Gründe für ihre Ankündigung nennt die AEA die weltweite Abkühlung der Konjunktur und die Kreditkrise. Diese Faktoren hätten die Zuversicht der Unternehmen und ihre Reisetätigkeit gebremst. Auch sinke wegen der Teuerung das verfügbare Einkommen. Zudem hätten die Fluggesellschaften ihre Ticketpreise anheben müssen, um steigende Treibstoffkosten aufzufangen, klagte der Verband.

Passagierzahlen sinken - Air France fordert größeren A380

Die Auslastung sank den Angaben zufolge im April um deutliche 2,7 Prozentpunkte unter den Wert des gleichen Vorjahresmonats. Sie habe zuletzt nur noch bei 74,8 Prozent gelegen, teilte der Verband mit. Der Verkehr sei auf nationalen Routen um 1,6 Prozent und im Nordatlantik-Verkehr um 2,7 Prozent geschrumpft. Bisher boomende innereuropäische Strecken wuchsen schwächer als bisher. Im europäischen Vergleich stand Lufthansa besonders gut da: Die Maschinen waren nach AEA-Angaben mit 78 Prozent überdurchschnittlich ausgelastet. Ihr Rückgang lag im April nur bei 1,1 Punkten.

Angesichts des Höhenflugs der Treibstoffpreise drängt die führende europäische Fluggesellschaft Air France-KLM den Flugzeugbauer Airbus, das weltgrößte Verkehrsflugzeug A380 in einer noch größeren Version anzubieten. Die bereits fliegende A380-800 wird in der Standardversion mit 525 Sitzen ausgeliefert, kann bei engerer Bestuhlung aber deutlich mehr Passagiere befördern. Wegen der Treibstoffkosten warte er "mit Ungeduld" auf die längere A380-900, sagte Air France-KLM-Chef Jean-Cyril Spinetta der Pariser Finanzzeitung "La Tribune" (Dienstag). Auch Emirates soll Interesse haben. Die A380-900 soll in der Charterversion bis zu 963 Passagieren Platz bieten.

Ryanair verbuchte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/08 einen Anstieg des um Sonderposten bereinigten Nettogewinns von 20 Prozent auf 480,9 (Vorjahr: 401) Millionen Euro. Ausgeklammert wurden ein Veräußerungsgewinn aus dem Verkauf von Flugzeugen sowie Abschreibungen auf die Beteiligung am Konkurrenten Aer Lingus. Der Umsatz stieg um 21 Prozent auf 2,71 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de

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