Lucent & Alcatel Aktionäre für Fusion
08.09.2006, 07:43 UhrDie Aktionäre der Elektronikkonzerne Alcatel und Lucent haben der Fusion beider Unternehmen zugestimmt. Dabei übernimmt Frankreichs Alcatel den US-Konzern für 10,9 Mrd. Dollar.
"Die Fusion mit Lucent bedeutet eine Kampfansage an den Markt bei Innovationen, Kosten und Marktzugang", sagte Alcatel-Chef Serge Tchuruk. Der US-Konzern zeigte sich zuversichtlich, dass die Transaktion noch in diesem Jahr abgeschlossen sein wird.
Mit der Zustimmung der Alcatel-Aktionäre endet ein wochenlanger Streit um das Zusammengehen der beiden Konzerne. Der französische Anlageberater Proxinvest hatte die Fusion abgelehnt, weil sie den Kaufpreis für Lucent für zu hoch hielt. Die Aktionäre des US-Konzerns erhalten für jede Aktie 0,1952 Alcatel-Anteilsscheine. Am Donnerstag stimmten dann aber mehr als 85 Prozent der Alcatel-Aktionäre für das Vorhaben.
Seit Bekanntgabe der Fusionspläne im April verloren die Aktien der beiden Unternehmen mehr als 25 Prozent. Am Donnerstag fiel der Kurs der Lucent-Aktie an der schwächer tendierenden New York Stock Exchange um 0,44 Prozent auf 2,26 Dollar, die Alcatel-Papiere hatten in Paris 1,57 Prozent auf 9,43 Euro nachgegeben.
Mit der Fusion entsteht einer der weltweit größten Telekomausrüster. Sowohl die US-Kartellbehörden als auch die EU haben der Übernahme bereits zugestimmt. Die Fusion macht die beiden Unternehmen zu einem der führenden Lieferanten von Hard- und Software für den Mobilfunk, schnelle Internetverbindungen und Fernsehen über DSL-Leitungen. Die Firmen erhoffen sich zudem Vorteile durch eine breitere Produktpalette.
Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs auf dem Markt für Telekom-Ausrüstung schließen sich immer mehr Firmen zusammen. So bringt der deutsche Elektronikkonzern Siemens Anfang 2007 seine Netzwerksparte in ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem finnischen Konzern Nokia ein. Der schwedische Rivale Ericsson schloss in diesem Jahr den Kauf der Netzwerkausrüstung von Marconi ab.
Quelle: ntv.de