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Trotz Rekordgewinn Allianz will profitabler werden

Die Allianz hat im deutschen Versicherungsgeschäft 2007 rund ein Viertel ihres Rekordgewinns von acht Mrd. Euro verdient. Der Überschuss der Allianz Deutschland stieg um neun Prozent auf knapp zwei Mrd. Euro. Dazu hätten unter anderem Kostensenkungen beigetragen: Die Verwaltungsaufwendungen fielen um über fünf Prozent auf 1,1 Mrd. Euro. 3000 Arbeitsplätze seien bereits weggefallen, für 1700 weitere Stellen Vereinbarungen getroffen, teilte Deutschland-Chef Gerhard Rupprecht in München mit.

Die Allianz streicht in ihrem Heimatmarkt bis Ende 2008 rund 5700 Jobs, um profitabler zu werden. Dafür war der Vorstand scharf angegriffen worden. Wochenlang gab es Proteste von Beschäftigten. Diese führten dazu, dass länger auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werden muss und weniger Verwaltungszentren geschlossen werden. Nun sollen im Vertrieb sogar wieder Stellen geschaffen werden.

Starkes Wachstum bei Lebensversicherungen

2008 will die Allianz Deutschland, die sich von der weltweiten Finanzkrise nicht betroffen sieht, ihre Einnahmen aus Versicherungspolicen erneut schneller als der Gesamtmarkt steigern. Das operative Ergebnis, das 2007 um 14 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro zulegte, solle weiter steigen. Wachstumstreiber bei den Einnahmen war vergangenes Jahr der Bereich Lebensversicherung, besonders die staatlich geförderten Altersvorsorgeprodukte. Den größten Beitrag zum Gewinn steuerte die Schaden- und Unfallversicherung bei.

In der Lebensversicherung legten die Beitragseinnahmen um vier Prozent auf 13,5 Mrd. Euro zu, der Überschuss erhöhte sich um mehr als die Hälfte auf 472 Mio. Euro. An der Stuttgarter Allianz Leben halten die Münchner mittlerweile mehr als 95 Prozent der Anteile und können die verbliebenen Miteigentümer gegen eine Zwangsabfindung aus dem Unternehmen drängen. Ihnen sollen 778 Euro je Aktie zufließen, weniger als der aktuelle Börsenkurs. Die Allianz will mit der Streichung mehrerer Töchter vom Kurszettel Geld sparen und ihre Strukturen vereinfachen.

"Emma" wird teuer


Teuer dürfte für die Allianz der Wintersturm "Emma" werden. Der Orkan wird gruppenweit wohl zu einer Belastung von gut 200 Mio. Euro vor Steuern führen. Die deutsche Tochter müsse davon den Löwenanteil stemmen, hieß es. Der Orkan hatte im März auch in Österreich und Tschechien größere Schäden angerichtet.

Nach Schätzung der Münchener Rück muss die Assekuranz durch "Emma" insgesamt Schäden von einer Milliarde Euro tragen. Der zweitgrößte Rückversicherer der Welt schätzt seine eigene Belastung auf unter 100 Mio. Euro. 2007 hatte der Wintersturm "Kyrill" bei der deutschen Allianz zu einer Belastung von mehr als 200 Mio. Euro geführt.

Quelle: ntv.de

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