"Konstruktive Verhandlungen" Bahn und GDL vertagen
04.01.2008, 10:10 UhrDie Tarifverhandlungen zwischen Deutscher Bahn und Lokführergewerkschaft GDL sind auf Samstagvormittag vertagt worden. Das teilte ein Bahnsprecher am Abend mit. Die Gespräche seien bislang "konstruktiv" verlaufen. Die GDL will an diesem Samstag darüber entscheiden, ob sie wie angedroht von Montag an erneut zu Streiks aufrufen wird. Dies hängt vom Stand der Verhandlungen ab.
In den Gesprächen hat es nach Angaben der Beteiligten Fortschritte gegeben. "Wir haben in den bisherigen konstruktiven Verhandlungsrunden in einigen Fragen eine deutliche Annäherung erzielt. Es gibt aber auch noch Knackpunkte, die aus dem Weg geräumt werden müssen", sagte der GDL-Vorsitzende Manfred Schell nach rund sechsstündigen Tarifverhandlungen am Freitag. Auch am Donnerstag hatten sich die Verhandlungen bis in die Abendstunden hingezogen.
Die Tarifexperten von Bahn und GDL trafen sich am Freitag abermals an einem geheim gehaltenen Ort. An den Verhandlungen nahm außer Schell auch die Bahn-Personalchefin Margret Suckale teil. Verhandelt wurde laut Gewerkschaft weiterhin über Fragen des Entgelts und der Arbeitszeit. Beide Tarifparteien hatten sich in dieser Phase am Mittwoch erstmals wieder zusammengesetzt. Die zwischenzeitlich geplatzten Gespräche waren erst auf Druck der Bundesregierung kurz vor Weihnachten wieder aufgenommen worden.
Von einem Bahn-Streik wären erneut Millionen Pendler und andere Reisende betroffen. Auch die Wirtschaft fürchtet negative Auswirkungen durch ausbleibende Zulieferungen. Die Bahn verweigert bislang der GDL den geforderten eigenständigen Tarifvertrag, hatte aber zwischenzeitlich Lohnerhöhungen von 13 Prozent angeboten, nach dem Abbruch der Gespräche durch die GDL aber alle Angebote zurückgezogen. Die Gewerkschaft fordert mindestens zehn Prozent mehr Geld und einen eigenständigen Tarifvertrag.
Quelle: ntv.de