Schlichtung gescheitert Baubranche droht Streik
04.06.2007, 11:12 UhrNach der gescheiterten Schlichtung im Tarifkonflikt der Baubranche will die Gewerkschaft IG BAU mit einem Streik eine Einigung erzwingen. Nächste Woche werde die Urabstimmung über einen Streik eingeleitet, sagte eine Sprecherin am Montag.
Damit wird der erste Streik in der Branche seit fünf Jahren immer wahrscheinlicher. Die Tarifeinigung für die bundesweit gut 700.000 Beschäftigten war wiederholt gekippt. Zuletzt hatten die Arbeitgeber in Niedersachsen und in Schleswig-Holstein den Mitte Mai erzielten Schlichterspruch abgelehnt.
Der Schiedsspruch sieht zum 1. Juni ein dauerhaftes Einkommensplus von 3,1 Prozent vor. Hinzu kommt eine auf zehn Monate befristete Anhebung um 0,4 Prozent. Darauf sollen zwei weitere dauerhafte Erhöhungen zum 1. April 2008 um 1,5 Prozent sowie nochmals um 1,6 Prozent zum 1. September 2008 folgen.
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) zeigte sich erstaunt darüber, dass zwei Landesverbände des Baugewerbes die im Mai erzielte Tarifeinigung gekippt haben. Beide Verbände hätten "den Schiedsspruch wegen der von ihnen maßgeblich geforderten und in der Schlichtung selbst verhandelten Öffnungsklausel abgelehnt", sagte HDB-Vizepräsident Thomas Bauer in Berlin.
Anders als das Baugewerbe, das im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) organisiert ist, will sich die Bauindustrie an den Schlichterspruch halten. Bauer sagte, sein Verband empfehle seinen Unternehmen, den Schiedsspruch "bis zu einer endgültigen Tarifeinigung anzuwenden". Das bedeute, dass den Beschäftigten wie in der Schlichtung vereinbart zum 1. Juni mehr Geld gezahlt werde.
Quelle: ntv.de