Fuhrunternehmen stellen um Biodiesel immer unattraktiver
02.06.2007, 10:22 UhrBiodiesel wird für deutsche Transportunternehmen durch die im vergangenen Jahr eingeführte Besteuerung immer unattraktiver. Daher haben die meisten von ihnen nach einer Studie des Bundesamtes für Güterverkehr wieder auf normales Diesel umgestellt, berichtet die "Bild"-Zeitung.
Wenn die Steuer im kommenden Jahr wie geplant von neun auf 15 Cent pro Liter angehoben wird, werde "der Absatzmarkt für den Reinkraftstoff Biodiesel vollständig einbrechen", heißt es in der Studie.
Die geplante Steuererhöhung auf Biodiesel stößt bereits seit längerem auf Kritik. Es sei geradezu aberwitzig, wenn mit höheren Steuern der mit viel Mühe aufgebaute Markt für Biodiesel wieder ruiniert würde, warnte unlängste Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD). Backhaus will erreichen, dass die vom Bund geplante schrittweise Steuererhöhung für Biodiesel ausgesetzt wird. Zudem soll die auf zunächst 4,4 Prozent festgesetzte Beimischungspflicht für Dieselkraftstoffe schneller erhöht werden. "Wir haben allein in Mecklenburg-Vorpommern innerhalb weniger Jahre Produktionskapazitäten für Biodiesel von 425 000 Tonnen aufgebaut. Bundesweit sind es schätzungsweise drei Millionen Tonnen. Es ist doch nicht vermittelbar, wenn die zum Teil auch mit Steuergeld errichteten Anlagen nun nur mit halber Kraft fahren sollen, weil der Absatz zurückgeht", sagte Backhaus.
Zur Verschärfung der Situation trägt seiner Ansicht nach neben der Besteuerung auch der Import billigeren Soja- und Palmöldiesels bei. "Deshalb brauchen wir in Europa auch klare Standards für die Qualität und eine Zertifizierung für den Anbau der Rohstoffe. Was wir im Sinne des Klimaschutzes nicht wollen, ist, dass in Lateinamerika oder Asien Wälder abgeholzt werden und neue Monokulturen mit ölhaltigen Pflanzen entstehen", sagte Backhaus.
Quelle: ntv.de