"Lohn-Preis-Spirale" Bundesbank in Sorge
11.02.2008, 07:28 UhrBundesbankpräsident Axel Weber hat vor der Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale gewarnt. Lohnpolitik und Finanzpolitik stünden in der Verantwortung für die Preisstabilität und dürften in dieser Situation nicht über die Stränge schlagen, sagte Weber der Zeitung "Das Parlament" laut Vorabmeldung vom Sonntag.
Das Mitglied des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB) verwies darauf, dass die Teuerung im Durchschnitt des Jahres 2008 sowohl in Deutschland als auch im Euroraum oberhalb der von der Europäischen Zentralbank als "Preisstabilität" angesehenen Rate von knapp zwei Prozent liegen werde.
"In den grünen Bereich dürften wir erst im nächsten Jahr zurückkehren", sagte Weber. Dies setze aber voraus, dass "Zweitrundeneffekte", etwa aufgrund zu hoher Lohnabschlüsse, ausbleiben.
Generell sieht Weber den Aufschwung in Deutschland zwar auf einer breiteren Grundlage, so dass die Bundesbank für dieses Jahr ein reales Wirtschaftswachstum von 1,9 Prozent erwarte. Diese Prognose sei jedoch gewissen "Abwärtsrisiken" ausgesetzt. Dazu zählen nach Darstellung Webers etwa ein weiterer Ölpreisanstieg oder eine weitere Dollar-Abwertung.
Im Hinblick auf die Preisentwicklung wirke der schwache Dollar dem Ölpreisanstieg entgegen, mindere also den Inflationsdruck spürbar. Insgesamt würden jedoch die "Aufwärtsrisiken für die Preisentwicklung" überwiegen.
Quelle: ntv.de