Nach Melamin-Skandal Chinas Milchindustrie will Hilfe
10.04.2009, 11:19 UhrNach einem Skandal um verseuchtes Milchpulver in China bittet die angeschlagene Milchindustrie des Landes um Finanzhilfen der Regierung. Wie staatliche Medien am Freitag berichteten, haben die Firmen rund 250.000 Tonnen Milchpulver auf Lager, das sie trotz sinkender Preise nicht verkaufen können.
Als Gründe wurden Sicherheitsbedenken der Verbraucher und der allgemeine wirtschaftliche Abschwung genannt, wie die Zeitung "China Daily" berichtete. Der Verband der Hersteller von Milchprodukten habe sich deshalb mit der Bitte um Staatshilfen an die Regierung gewandt.
Die Unternehmen haben Peking dem Bericht zufolge vorgeschlagen, ihnen ein Drittel des überschüssigen Milchpulvers abzukaufen. Es könne dann an Opfer von Naturkatastrophen, Waisenhäuser und Altenheime verteilt werden.
Der Skandal um Melamin-verseuchtes Milchpulver hatte im vergangenen September für Empörung gesorgt. Mindestens sechs Babys starben durch die mit der Industrie-Chemikalie angereicherte Milch, fast 300.000 erkrankten. Die frühere Chefin des hauptverantwortlichen Sanlu-Konzerns wurde im Januar zu lebenslänglicher Haft verurteilt.
Quelle: ntv.de