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Schließung des Reifenwerks Conti-Beschäftigte protestieren

Mehr als 1000 Continental-Beschäftigte haben gegen die Schließung des Reifenwerks am Stammsitz Hannover-Stöcken demonstriert. Auch in den kommenden Tagen soll es Proteste geben, wie Betriebsrat Michael Deister ankündigte. Statt der Schließung müssten andere Wege gesucht werden wie eine Ausdehnung der Kurzarbeit.

Die Gewerkschaft IG BCE will gegen die Schließungspläne vor Gericht ziehen. Vorstandsmitglied Werner Bischoff kündigte an: "Wir werden Ende nächster Woche klagen." Die Beschäftigten werfen dem Management vor, gegen eine kürzlich getroffene Vereinbarung zu verstoßen. Der Conti-Vorstand hatte dagegen erklärt, alle Zusagen einzuhalten, weshalb der Konzern einem Gerichtsverfahren gelassen entgegensehe. Gewerkschaftsvertreter forderten die Conti-Spitze auf, die "Politik der Arbeitsplatzvernichtung" zu beenden und warfen dem Vorstand ein moralisch verwerfliches Handeln vor. Die Kundgebung sei erst der Anfang des Kampfs um die Jobs.

Conti streicht die Reifenproduktion in Europa angesichts der Flaute auf dem Automobil- und Lastwagenmarkt drastisch zusammen. In Hannover sollen durch die Schließung des letzten verbliebenen Reifenwerks 780 der 3300 Mitarbeiter ihren Job verlieren, 47.000 der weltweit 140.000 Conti-Beschäftigten arbeiten in Deutschland. Im französischen Clairoix sollen 1100 Jobs wegfallen. Hunderte Arbeiter waren in Frankreich am Montag auf die Straße gegangen und hatten dabei Conti-Manager mit Eiern und Schuhen beworfen. Ihre Streiks wollen sie nun beenden, wenn das Management bis zum Ende der Verhandlungen keine Stellen streicht.

Der Betriebsrat beruft sich auf eine mit der Geschäftsführung zu Jahresbeginn geschlossene Vereinbarung. Darin wurden aus Sicht der Arbeitnehmer Maßnahmen zur Vermeidung von Entlassungen und einer Schließung des hannoverschen Werks geregelt. Dem hält Conti entgegen, eine mögliche Restrukturierung des Standorts sei durch dieses Eckpunktepapier nicht berührt. Zudem sei mit dem Einbruch des Marktes die Grundlage für die Vereinbarung weggefallen.

Quelle: ntv.de

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