Immobilienskandal in Frankfurt Deka-Manager vor Gericht
19.03.2007, 10:19 UhrVor dem Frankfurter Landgericht muss sich seit Montag eine der Hauptfiguren des Korruptionsskandals in der Frankfurter Immobilienwirtschaft verantworten.
Dem 50 Jahre alten Ex-Manager des offenen Deka-Immobilienfonds wird vorgeworfen, bei insgesamt sieben Grundstücksgeschäften in Frankfurt und Wiesbaden 470.000 Euro Schmiergeld angenommen zu haben. Er soll laut Anklage Ausschreibungen manipuliert und unberechtigt Provisionen kassiert haben. Sein Geständnis nach einer Woche Untersuchungshaft brachte im Sommer 2004 die Staatsanwaltschaft auf die Spur eines kompletten Korruptions-Netzwerkes in der Immobilienbranche.
Die zur Sparkassengruppe gehörende Deka-Bank hat nach Angaben eines Sprechers umfassend auf die Affäre reagiert, indem sie Arbeitsabläufe neu organisierte, striktere Controlling-Regeln und einen Ethik-Codex einführte sowie einen Ombudsmann installierte, an den sich Mitarbeiter vertraulich wenden können. Eine umfangreiche Untersuchung habe ergeben, dass der Fondsmanager alleine gehandelt habe. Man sei froh, dass der Fall nun endlich vor Gericht komme.
Der geschädigte Immobilienfonds habe sich nach erheblichen Mittelabflüssen, die nichts mit der Korruptionsaffäre zu tun gehabt hätten, wieder erholt und schaffe aus eigener Kraft eine jährliche Wertsteigerung von drei Prozent, erklärte der Sprecher. Im Zuge der allgemeinen Krise der offenen Immobilienfonds hatten bei der Deka zahlreiche Manager bis zum Vorstandschef Axel Weber gehen müssen.
Quelle: ntv.de