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Verschuldeter Oligarch Deripaska muss verkaufen

Der ehemals reichste Russe, Oleg Deripaska, muss einem Zeitungsbericht zufolge seinen Baukonzern verkaufen, um seine in der Finanzkrise aufgehäuften Schulden zu bezahlen. Vorbereitungen zur Veräußerung des Glawstroj-Konzerns hätten begonnen, berichtete das russische Wirtschaftsblatt "Wedomosti" unter Berufung auf Verhandlungskreise.

Deripaska war vergangenes Jahr vom US-Wirtschaftsmagazin "Forbes" mit einem Vermögen von 28,6 Mrd. US-Dollar als reichster Russe geführt worden. Inzwischen schrumpften die Mittel des Mannes, der seinen Reichtum einstmals im Aluminium-Geschäft begründet hatte, demnach allerdings auf 3,5 Mrd. US-Dollar. Laut "Wedomosti" hat sich bei Deripaskas Holding Basic Element ein Schuldenberg von rund 20 Mrd. US-Dollar angehäuft. Der Oligarch hatte sich Milliardensummen geliehen und war damit weltweit auf Einkaufstour gegangen.

Unter anderem steht Deripaska unter dem Druck internationaler Gläubiger, seine Schulden aus dem Kauf eines Anteils am österreichischen Baukonzerns Strabag zu begleichen. Deripaska hatte vorübergehend auch einen 10-Prozent-Anteil am deutschen Baukonzern Hochtief gekauft, diesen inzwischen aber abgestoßen.

Deripaska, dem gute Kontakte zu Ministerpräsident Wladimir Putin nachgesagt werden, gehört auch der Autokonzern Gaz, der Interesse an einem Einstieg bei Opel bekundet hat. Angeblich ist Gaz derzeit mit umgerechnet rund einer Mrd. Euro verschuldet. Außerdem ist Deripaska Mehrheitseigentümer des weltweit zweitgößten Aluminumkonzerns Rusal und mit 25 Prozent am Bergbauunternehmen Norilsk Nickel beteiligt. Auch in der Energiewirtschaft ist der 1966 geborene Oligarch aktiv, so gehören ihm unter anderem 75 Prozent der Anteile am Ölförderer Russneft. Deripaska gehören auch zahlreiche Flughäfen, beispielsweise Sotschi.

Wie die meisten Oligarchen kam Deripaska während der neunziger Jahre zu seinem Reichtum. Damals wurden unter Boris Jelzin Staatsbetriebe im Schnellverfahren privatisiert.

Quelle: ntv.de, mit AFP

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